VW ID.4 GTX: Was kann der GTI unter den Elektro-SUV?
Von Michael Andrusio
Nach GTI, GTE und GTD kommt nun also der GTX. Die GTX-Modelle sollen künftig das jeweilige Topmodell der ID.-Reihe auszeichnen, so wie es der GTI seit Jahrzehnten beim Golf tut.
Der ID.4 fährt ja bekanntlich elektrisch, für die "GTX-Werdung" sorgen gleich zwei Elektromotoren, die es zusammen auf eine Systemleistung von 299 PS/220 kW bringen. Und weil einer der beiden Motoren die Vorderräder antreibt, der andere die Hinterräder, hat man somit auch Allradantrieb. Dualmotor Allradantrieb nennt VW das System.
Für die Technik-Interessierten: An der Hinterachse setzt VW auf einen Synchronmotor, an der Vorderachse auf einen Asynchronmotor.
Zudem spendiert VW dem GTX den so genannten Fahrdynamikmanager, der alle fürs Fahren relevanten Komponenten überwacht und koordiniert.
Wie fährt sich das? Eigentlich unspektakulär. Die beiden Motoren werden von der Elektronik in Millisekunden aktiviert, je nachdem wie man es braucht. So beschleunigt der ID.4 wohl flott - 100 km/h werden nach 6,2 Sekunden erreicht - aber nicht so, dass einen der Sitz von hinten anspringt (wie bei manch anderen Elektro-Autos). Vor allem aber, und das macht natürlich den Unterschied zu einem GTI aus, passiert das alles völlig geräuschlos und scheinbar unangestrengt und unspektakulär.
Kurven umrundet der ID.4 GTX - eben dank der cleveren Vernetzung aller Regelsysteme - wie auf Schienen. Fakt ist, dass hier aber auch 2,2 Tonnen Gewicht bewegt werden müssen. Wer mag, hat verschiedene Fahrmodi zur Auswahl, unter anderem einen Sportmodus, in dem der vordere Motor auch permanent arbeitet. Aber mit Comfort ist man eigentlich bestens bedient.
Und so genießt man im ID.4 GTX eher das geräuschlose, komfortable Dahingleiten und freut sich über die stets vorhandenen Kraftreserven der E-Motoren.
Übrigens verweist VW auch stolz auf die vorhandenen Fähigkeiten als Zugfahrzeug. Das E-SUV zieht bis zu 1.400 kg (gebremst).
Gespeichert wird der Strom in einer 77-kWh-Batterie, VW gibt eine Reichweite von bis zu 480 Kilometer an. Das ist in der Praxis freilich kaum zu erreichen, eher werden es 380 sein und wenn man den Sport-Modus öfter nutzt auch weniger.
Innen wird die GTX-Werdung durch einen blauen Farbton für oberen Bereich der Instrumententafel und die Kunstleder-Inserts ersichtlich. Dazu kommen rote Kontrastnähte und das lässt den Innenraum durchaus freundlich wirken. Das Lenkrad liegt gut in der Hand und empfehlenswert sind die Top-Sport-Sitze mit hohen Wangen und integrierten Kopfstützen, die optional zu haben sind. Die Sitze sind aus tierfreien Materialien gefertigt und haben das Gütesiegel der Aktion Gesunder Rücken (AGR). Und man sitzt hier ausgezeichnet.
Die Bedienung kennt man soweit aus ID.3 und ID.4. Heißt, das Auto ist fahrbereit, sobald man eingestiegen ist, braucht keinen Startknopf drücken und kann den Fahrstufenschalter hinter dem Lenkrad auf D drehen. Hier hat man auch einen B-Modus für das "One-Pedal-Feeling" und stärkerer Rekuperation.
Der VW ID.4 GTX kostet bei uns ab 54.140 Euro.