U-Bahn-Sperren: Wer hilft besser weiter - Mensch oder Maschine?
Ferienzeit bedeutet für die größeren Kinder von arbeitenden Menschen oft Sommerkurse. Und das wieder heißt: Man weicht von den gewohnten Öffi-Routen ab. Gut dran ist, wer den Nachwuchs hier auch hinsichtlich der Baustellen bei Bim und U-Bahn brieft. Denn davon gibt es derzeitig einige. Und die richtige Ersatzlinie zu finden, ist nicht immer einfach. Für Kinder - und Eltern - kann das stressig sein.
Viele Baustellen
Zu den Zahlen: 2024 modernisieren die Wiener Linien an insgesamt 100 Stellen im Netz. Der Großteil der Baustellen hat keine Auswirkungen auf den Öffi-Betrieb. Aber an manchen Orten braucht man doch deutlich mehr Zeit, Nerven und etwas Orientierungssinn.
Etwa in der U4. Am Schwedenplatz heißt es - bitte aussteigen. Denn die Wiener Linien erneuern die Tunnelträger zwischen Schwedenplatz und Schottenring. Die Bauarbeiten sowie der Ersatzverkehr sind gut ausgeschildert, Ansagen laufen in hörbarer Lautstärke. Dennoch: Viele verwunderte Gesichter.
Im Herdentrieb läuft der Großteil einfach der Masse nach. Andere bleiben verwundert stehen. Die dritten wieder checken ihr Handy.
Die vierte Gruppe aber wendet sich an die Mitarbeiter in den roten Gilets.
U4: Im Sommer sanieren die Wiener Linien die Tunnelträger zwischen Schwedenplatz und Schottenring. Während der Arbeiten kann die U4 zwischen Schwedenplatz und Schottenring bis inklusive 1. September 2024 nicht fahren. Alternativen: Die Linien 71 und U2Z sind bis Schwedenplatz verlängert.
U2: Erst im Herbst werden die Wiener Linien die Modernisierung der U-Bahn-Strecke zwischen Schottentor und Karlsplatz abschließen. Die U2 fährt dann wieder durchgehend zwischen Seestadt und Oper, Karlsplatz.
U6: Heuer erneuern die Wiener Linien die Aufzüge in etlichen U6-Stationen. Während die neuen Aufzüge eingebaut werden, ist der Zugang/Abgang auf einem Bahnsteig nicht barrierefrei. In Fahrtrichtung Siebenhirten gilt dies bis 18. August 2024. Alternativen sind Stationen mit Mittelbahnsteig. In den Stationen Jägerstraße, Michelbeuern/AHK, Westbahnhof und Niederhofstraße befindet sich jeweils ein Mittelbahnsteig. Dort kann man direkt in den Gegenzug umsteigen und zur gewünschten Station zurückfahren.
Diese stehen an den Ein- und Ausgängen oder am Bahnsteig und haben genügend Gesprächspartner
Menschen statt Maschinen
Immer wieder beantworten sie geduldig die gleichen Fragen: Ja, hier geht es nicht weiter. Ja, für die Bim muss man die Treppen hinauf. Ja, dem Schild nach. Ja, hier geht es nicht weiter.
Nicht nur Touristen, sondern auch Einheimische seien oft überfordert, wenn es zu Sperrungen komme, so hört man. Selbst das Handy hilft vielen nicht.
Und so ist es doch sehr sympathisch, dass die Wiener Linien Menschen statt Maschinen aufstellen, die kompetent Auskunft geben - und im Notfall mit dem Arm die Richtige Richtung weisen.
Daran, dann man dann fünf Minuten auf die nächste Bim und sieben Minuten auf die Anschluss-U warten muss, ändert das freilich nichts. Aber erfreulich ist es dennoch, in den digitalisierten Zeiten menschliche Ansprechpartner zu finden.