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E-Fuels: Geht den Verbrennern der Sprit doch nicht aus?

Das Verbrenner-Aus beschäftigt Menschen und Wirtschaft. Nun hat das Beratungsunternehmen Frontier Economics in einer Studie im Auftrag von UNITI Szenarien für den Markthochlauf von grünstrombasierten E-Fuels im Straßenverkehr untersucht. Auch für den Preis gibt es eine Prognose.

Die industrielle Produktion von E-Fuels steht laut der deutschen Studie in den Startlöchern. Erste Demonstrationsanlagen sind bereits in Betrieb und weltweit arbeiten Unternehmen an der Markteinführung dieser grünstrombasierten Kraftstoffe und an der Skalierung hin zu einer industriellen Produktion. 

Die industrielle Produktion von E-Fuels steht aktuell in den Startlöchern. E-Fuels bieten eine Möglichkeit zur Defossilisierung des Verkehrssektors, also des Flug-, Schiffs- und Straßenverkehrs,
sowie von Prozessen in anderen Sektoren wie Industrie und Wärme. 

Ein wesentlicher Vorteil von E- Fuels besteht darin, dass sie – in Reinform oder konventionellen Kraftstoffen beigemischt – in bereits existierenden Anlagen und Verkehrsmitteln eingesetzt werden können. Dies betrifft im Straßenverkehr Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor, d. h. auch Fahrzeuge im Bestand können mit E- Fuels treibhausgasneutral betrieben werden. 

Für die Produktion von E-Fuels sind bereits erste Demonstrationsanlagen in Betrieb: Eine Reihe von Unternehmen entlang der Wertschöpfungskette, von der Anlagenherstellung über die Elektrolyse bis hin zur Raffinierung der Kraftstoffe, arbeiten weltweit an der Markteinführung und der Skalierung der Produktion von E-Fuels.

Produktionskosten für E-Benzin langfristig ab 1,10 € bzw. E-Diesel ab 1,22 € / Liter 

Aktuell noch als eher hoch eingeschätzte Produktionskosten für E-Fuels werden mit zunehmenden Erfahrungswerten, technologischem Fortschritt und einer positiven Skalierung über die Zeit deutlich absinken, so die Erwartungen der Autoren der Studie „Szenarien für den Markthochlauf von E-Fuels im Straßenverkehr“ von Frontier Economics. Basis des prognostizierten langfristigen Rahmens für die Produktionskosten (inkl. Transport nach Deutschland) für E-Benzin von 1,10 € bis 1,63 € / Liter bzw. für E-Diesel von 1,22 € bis 1,80 € / Liter bilden Drittstudien von Concawe & Aramco (2024), Öko-Institut & Agora (2024) und Fraunhofer (2021), ergänzt um die Studie von Agora & Frontier Economics (2018).

Wie teuer werden E-Fuels?

Welcher Preis sich innerhalb der Bandbreite einstellt, hängt unter anderem davon ab, an welchen Produktionsstandorten E-Fuels hergestellt werden und wie stark die positiven Skaleneffekte ausfallen.

Den Ergebnissen zufolge ist mittel- und langfristig mit erheblichen Kostensenkungen bei der E-Fuels-Produktion zu rechnen. Ideale regulative Rahmenbedingungen für einen schnellen Produktionshochlauf vorausgesetzt, könnten E-Fuels heutige fossile Kraftstoffe ab dem Jahr 2037 (E-Benzin) bzw. 2043 (E-Diesel) europaweit vollständig ersetzen

Das langfristige E-Fuels-Produktionspotential von 87.000 TWh / Jahr an geeigneten wind- und sonnenreichen Standorten außerhalb Europas liegt höher als der aktuelle globale Endenergieverbrauch von fossilen Energieträgern von 76.000 TWh / Jahr (Stand: 2021), so die Studie.

 E-Fuels herkömmlichen Kraftstoffen beimischen

Die Autoren von Frontier Economics empfehlen in jedem Fall, E-Fuels zukünftig in sukzessiv ansteigenden Anteilen herkömmlichen Kraftstoffen beizumischen, bis sie fossile Kraftstoffe vollständig ersetzen werden. Bei steigendem Beimischungsanteil von E-Fuels im Kraftstoffmix erwarten die Experten nur geringe Preisänderungen an der Tankstelle, denn die Produktionskosten für E-Fuels werden durch positive Skaleneffekte sinken. 

Mitentscheidend dafür ist, dass für E-Fuels im Gegensatz zu fossilen Kraftstoffen weiterhin keine CO2-Abgabe im Rahmen des Brennstoffemissionshandelsgesetzes bzw. im EU ETS II erhoben wird und dass sie von einem ermäßigten Energiesteuersatz profitieren können, wie dies im Reformvorschlag der Energiesteuerrichtlinie, den die EU-Kommission in 2021 veröffentlicht hat, vorgesehen ist.