Autonome Shuttles und intelligente Ampeln - Kärnten als Modellregion
Digitalisierung, KI, neue Antriebsformen: Das Mobilitäts- und Verkehrssystem steht vor großen Veränderungen.
Am Freitag stellte nun EU-Kommissar Johannes Hahn drei heimische Mobilitätsprojekte vor, die mit 4,2 Millionen Euro von der EU gefördert werden. Die drei EU-Projekte sollen die möglichen Antworten auf die Mobilität der Zukunft liefern. Projektpartner sind dabei auch das Land Kärnten, die Stadt Klagenfurt, Klagenfurt Mobil GmbH und das Forschungsprojekt „Smart Urban Region Austria Alps Adriatic“ (kurz SURAAA), ein Kompetenzzentrum für das autonome Fahren in Österreich ist.
Intelligente Ampeln in Klagenfurt
Eine Hauptrolle soll in Zukunft etwa intelligente Verkehrsinfrastrukturen spielen. Im Rahmen des EU-Projekta „C-ROADS Austria 3“ werden nun Ampelanlagen in Klagenfurt mit Intelligenz ausgestattet und können so in Zukunft etwa dem öffentlichen Personennahverkehr, Blaulichtorganisationen oder Streckenfahrzeugen den Vorrang geben oder Verkehrsteilnehmer vor Gefahrenstellen wie Unfall, Stau oder Glatteis warnen und zur Optimierung des Verkehrsflusses beitragen.
Digitale Verkehrszeichen
Auf ganz Kärnten ausgeweitet werden intelligente Verkehrsinfrastrukturen durch das EU-Projekt X4ITS. Dort kommen weitere intelligente Ampelanlagen und auch digitale Verkehrszeichen hinzu, wodurch in Zukunft der Verkehr sicherer und effizienter werden soll. Auch werden die intelligenten Verkehrs-infrastrukturen von autonomen Fahrzeugen für etwa die Steuerung durch Ampelanlagen genutzt. Insgesamt werden so in Kärnten über 50 Ampelanlagen umgerüstet.
Erstmals autonome Flotte
Auch autonome Mobilitätslösungen durch Digitalisierung gehören zu den wichtigsten Zukunftsfeldern im Verkehr. Bereits seit 2017 ist in Kärnten das Forschungsprojekt SURAAA mit autonom fahrenden Busshuttles unterwegs und ist seit 2021 Teil des europaweit führenden Mobilitätsprojekts SHOW: Über 69 Projektpartner aus 13 EU-Ländern forschen dabei gemeinsam an der Mobilität der Zukunft.
Erstmals geht jetzt im Rahmen vom EU-Projekt SHOW in Österreich in Klagenfurt eine autonome Flotte in Betrieb. Und in Kürze wird in Klagenfurt, auch erstmals in Österreich, ein autonomes Service On Demand (per APP) gestartet.
Die Laufzeit der drei EU-Projekte endet Ende 2027.
SHOW – Autonom fahrende Shuttles
Ab Juli werden autonom fahrende Shuttles in Klagenfurt den Bahnhof West mit der Universität und dem Lakeside Park kostenlos verbinden. Das Forschungsprojekt SURAAA ist Teil des europaweit führenden Mobilitätsprojekts „SHOW“ und gilt bereits seit Jahren als Vorreiterprojekt im Bereich des autonomen Fahrens. An SHOW sind 69 Projektpartner aus 13 EU-Ländern beteiligt. Kärnten ist SHOW-Testregion und setzt erstmalig in Österreich eine autonome Flotte und ein autonomes On Demand-Service (per APP) ein, das ebenfalls noch im Juli in Klagenfurt realisiert wird.
C-ROADS 3 Austria 3 - Ampel der Zukunft
Das Projekt „C-ROADS 3 Austria 3“ wird in Klagenfurt am Wörthersee umgesetzt. Damit können Einsatzfahrzeuge oder öffentliche Verkehrsmittel durch priorisierte Ampelschaltungen effizienter und sicherer durch die Stadt navigieren oder Verkehrsteilnehmer können vor Gefahrenstellen gewarnt werden. Dies ermöglicht es z.B. Einsatzkräften, schneller und sicherer zum Einsatzort zu gelangen. Der Verkehr lässt sich so schnell, flexibel und punktgenau beeinflussen. Die Anwendungsfälle lassen sich auf beliebige Situationen auf der Straße, die Schaltung von Verkehrsampeln und weitere Informationen, die für die Fahrzeuge oder den Straßennutzer von Interesse sind, erweitern. Beim Projekt „C-ROADS 3 Austria 3“, werden intelligente Verkehrsinfrastrukturen (C-ITS/V2X) geplant, umgesetzt, getestet und evaluiert.
X4ITS - Grüne Welle für Öffis und Einsatzkräfte
Im Rahmen des Forschungsprojektes X4ITS soll die digitale Kommunikation zwischen Auto und Ampel weiter erprobt werden und von Klagenfurt auf ganz Kärnten erweitert werden. Vereinfacht gesagt: Die Ampel wird nicht nur ein Lichtsignal für den Fahrer geben, sondern auch direkt mit dem Fahrzeug kommunizieren. Das soll nicht nur die Verkehrssicherheit von Verkehrsteilnehmern erhöhen, sondern auch den Öffis Vorrang geben. Das Projekt „X4ITS“ ist eine Kooperation zwischen Behörden, Städten, öffentlichen Verkehrsbetrieben und Unternehmen aus 6 EU-Mitgliedsstaaten (Österreich, Tschechische Republik, Kroatien, Ungarn, Rumänien, Slowenien).