Renault gelingt ein Coup(é)
Von Andrea Hlinka
Wer bestellt ein Auto, ohne jemals damit gefahren zu sein? 250 Menschen, so wie es aussieht. So viele Bestellungen verzeichnet Renault für den Arkana in Österreich bereits. „Das hat uns selbst positiv überrascht. Ein Großteil davon sind Privatkunden“, erklärt Produkt-Manager Joseph Wieser bei der Vorstellung des neuen Renault Arkana in der Wachau, Anfang der Woche. 250 Bestellungen sind bemerkenswert, denn zum Arkana fehlen hierzulande die Erfahrungswerte. Er ist neu, wiewohl er seine Fahrtauglichkeit bereits auf anderen Märkten bewiesen hat. Der Arkana ist das erste C-SUV-Coupé, das nicht aus der Schmiede eines deutschen Premium-Herstellers stammt – zur selben Zunft zählt etwa der X4 von BMW.
Der erste Eindruck
Auf den ersten Metern gefällt der Arkana gut: Er fährt sich ruhig und sportlich, die vom Hersteller angegebenen 4,9 l/100 km sind durchaus realistisch. Überholmanöver nimmt der Arkana in der von uns getesteten E-TECH Hybrid R.S. Line mit Leichtigkeit. Nur bergauf hört man recht eindrücklich, dass sich der Vierzylinder anstrengt. Instrumententafel (in unserem Modell 10,2 Zoll groß) und Mittel-Display (9,3 Zoll groß) sind übersichtlich und einfach zu bedienen. Auch die Spracherkennung funktioniert gut.
Leistbare Hybride
Der Arkana kommt mit TCe 140 und TCe 160 mit Micro-Hybrid-Technik. Hier unterstützen ein Startergenerator und eine 12-Volt-Lithium-Ionen-Batterie den 1,3-Liter-Vierzylinder-Benziner beim Starten und Beschleunigen. Außerdem kommt der Arkana als E-TECH 145 (mit Vollhybrid-Technik wie sie auch der Clio hat). Der 1,6 Liter Vierzylinder-Benzinmotor mit 94 kW geht in diesem Fall eine Allianz mit zwei Elektromotoren ein: Mit einem 36 kW Elektromotor und einem Hochvolt-Starter mit 15 kW. Die 1,2 kWh Lithium-Ionen-Batterie liegt unterhalb des Kofferraums, wodurch dieser in der E-TECH 145-Variante etwas schrumpft. Mit 480 Litern ist für den Alltag wohl dennoch genug Platz.
Der Arkana startet bei 28.990 Euro und ist in der Top-Ausstattungslinie, bei Renault heißt diese traditionell R.S. Line, als Vollhybrid, um 35.090 Euro zu haben. Das ist natürlich eine Ansage und passt in das Vorhaben von Renault, Hybride und Elektromobilität zu demokratisieren. Wie der Arkana zu diesem Kampfpreis möglich ist: Er wird in Südkorea gebaut und er ist kein Plug-in-Hybrid – auch das würde den Preis nach oben treiben.