Alfa Romeo: Was bringt das Update für Giulia und Stelvio?
Von Michael Andrusio
In einer schnelllebig gewordenen Autowelt sind sieben Jahre schon eine kleine Ewigkeit. Seit 2016 gibt es die Mittelklasse-Limousine Giulia von Alfa Romeo (also die neue Giulia). Und Alfa hat vor, die Giulia noch eine Weile im Programm zu behalten und verpasst dem Auto jetzt ein Update. Das auch das entsprechende SUV auf Giulia-Basis, den Stelvio, betrifft.
Bis eine "elektrische Giulia" kommt, wird ohnehin noch Zeit vergehen, aber Alfa-Chef Imparato hat im Gespräch mit motor.at bekräftigt, dass er niemals die Limousine aufgeben wird.
Scheinwerfer
Was ist also neu? Am besten erkennt man Giulia und Stelvio an der neuen Frontgestaltung, wobei sich die Scheinwerfereinheit - wenig überraschend - am neuen Tonale orientiert. Damit gibt's hier den 3+3 Look, wie ihn die Italiener nennen, wie er auch schon an früheren Modellen der Marke zu finden war. Im Gegensatz zu früher sind die Leuchten aber nun mit High-Tech ausgerüstet und arbeiten mit Voll-LED-Matrix-Technologie mit adaptiver Matrix. Vorteile sind längere Lebensdauer der Scheinwerfer, Einsparen von Energie und automatisch abblendendes Fernlicht, um den Gegenverkehr nicht zu blenden. Außerdem grüßt und verabschiedet das Auto einen mit „Welcome and Goodbye“ Funktion.
Stichwort Leuchten. Die Rückleuchten von Giulia und Alfa Romeo Stelvio arbeiten mit LED-Technologie - beim Stelvio sind sie mit glänzendem Rauchglas gestaltet, bei der Giulia dagegen transparent ausgeführt.
Elemente vom Tonale finden sich nun auch im Innenraum. Wichtige Neuerung ist hier die digitale Instrumentenanzeige für den Fahrer. Man kann sich verschiedene Displays für die Anzeigen darstellen lassen, darunter auch eine hübsch gemachte Anzeige im klassischen Stil. Der TFT-Monitor hierfür ist 12,3 Zoll groß. Nicht größer geworden ist das zentrale Display in der Mittelkonsole. Verglichen mit den Riesen-Displays in anderen Autos dieser Klasse ist der Schirm klein und die Kartendarstellung des Navi schlecht ablesbar. Software-Updates sind nunmehr online, also over-the-air, möglich.
Anderseits waren Giulia und Stelvio nie dafür berühmt mit ihren Infotainment-Systemen alles in den Schatten zu stellen. Vielmehr wurden die Alfas für ihre Fahrdynamik gelobt. Und daran hat sich auch nichts geändert. Egal ob man in der Giulia-Limousine sitzt oder sogar im SUV Stelvio - die Alfas machen viel Spaß, wenn man sie fährt, faszinieren mit ihrer direkten, exakten Lenkung und den deutlich unterscheidbaren Fahrmodi.
Wie sieht die Motorenpalette aus? Es gibt einen Benziner mit 280 PS und zwei Diesel mit 160 bzw. 210 PS. Dazu kommt natürlich die Quadrifoglio-Variante mit 510 PS, die später im Jahr mit dem neuen Look kommt.
Abgesehen von den Quadrifoglio-Varianten hat der Alfa-Kunde die Wahl zwischen Super, Sprint, TI und Veloce als Ausstattungslinien.
Competizione
Außerdem wird zum Marktstart der neuen Versionen von beiden Modellen die Launch-Edition Competizione (die auf Veloce basiert) angeboten. Äußere Kennzeichen sind unter anderem die exklusive Karosseriefarbe Moon Light Grau Matt (Grigio Lunare) und rot lackierte Bremssättel, sowie beim 21- Zoll-Leichtmetallfelgen. Innen gibt es rote Ziernähte, eine mit Leder bezogene Armaturentafel und ein Premium-Audiosystem von Harman/Kardon. Serienmäßig kommen die Competizione-Versionen mit dem aktiven Fahrwerk (Alfa Active Suspension) mit elektronisch gesteuerten Stoßdämpfern.
Noch etwas bekommen Giulia und Stelvio, das Alfa mit dem Tonale eingeführt hat - nämlich die NFT-Technologie. NFT steht für Non-Fungible Token und ist ein digitales, fälschungssicheres Zertifikat, das auf dem Blockchain-Konzept beruht. Hier können wichtige Fahrzeugdaten, Service-Informationen oder Reparaturen uns alles, was für die Fahrzeughistorie wichtig ist, abgespeichert werden. Das passiert aber nur, wenn der Besitzer das haben will und Alfa Romeo hat keinen Zugriff darauf. Vorteil von NFT soll sein, dass so der Restwert der Fahrzeugs möglichst hoch bleiben soll.
Preise
Was kosten die Alfas? Die Giulia kostet in der Basisausstattung Super ab 46.900 Euro (mit 160 PS-Diesel). Der Stelvio kommt auf 54.700 Euro (Super-Ausstattung, 160-PS-Diesel). Die jeweiligen Competizione-Varianten kosten ab 73.700 Euro (Stelvio mit 210-PS-Diesel) bzw. 65.100 Euro (Giulia mit 210-PS-Diesel). Die Autos sind ab sofort bei den Händlern verfügbar.