Motor

Elektroauto-Förderung: E-Auto mit Zuckerl

Nur rund 40.000 von fünf Millionen Pkw fahren in Österreich mit Elektroantrieb. Um das zu ändern, setzen Regierung und Automobilimporteure auch weiterhin auf den Reiz des Geldes und fördern Elektromobilität im kommenden Jahr mit 43 Millionen Euro.

Der Grund dafür ist, dass die Förderung gut angenommen wird. „Wir haben gesehen, dass sie wirkt. Seit die Förderung im Juli noch einmal erhöht wurden, haben sich die wöchentlichen Registrierungen mehr als verdreifacht“, heißt es aus dem Umweltministerium (BMK).

Alle Inhalte anzeigen

Leer ist der Fördertopf von 93 Millionen Euro der Jahre 2019 und 2020 Anfang Dezember dennoch nicht. Für Private sind noch 5,46 Millionen Euro übrig, für Betriebe 8,33 Millionen Euro.

Für 2021 sind nun weitere 46 Millionen Euro im Pot. Auch die Automobilimporteure fördern wieder mit, wie Günther Kerle, Sprecher der österreichischen Automobilimporteure kürzlich erklärte. Der Schlüssel bleibt für Privatpersonen derselbe, wie bisher. Beispiel: Wer ein Auto mit reinem E-Antrieb kauft, bekommt vom Staat 3000 Euro und vom Automobilimporteur 2000 Euro. Für Betriebe wurde die Förderung beim Kauf eines E-Autos auf 4000 Euro reduziert.

Wem es nutzt

Großteils wird die Förderung begrüßt. Kritiker haben daran auszusetzen, dass sie vor allem jenen zu Gute kommt, die ohnehin genug Geld haben und Unternehmern, denen noch weitere Fördermöglichkeiten freistehen. Ganz unberechtigt sind die Einwände nicht. Denn fast 80 Prozent der neuzugelassenen E-Autos fahren im Namen von Firmen. Und das meistverkaufte E-Auto ist auch 2020 ein Tesla. Zwar ist es heuer erstmals das Modell 3, aber auch das kostet um die 50.000 Euro. Da die Wertgrenze 2021 von 50.000 auf 60.000 Euro bei einer Förderung angehoben wurde, ist nun auch ein Tesla locker drin. Wieso diese angehoben wurde, ist für Christian Gratzer vom VCÖ (Verkehrsclub Österreich) nicht nachvollziehbar. Dass Firmen zunehmend auf E-Autos setzen sieht er hingegen als Chance: „Wenn Firmen ihre Fuhrparks auf emissionsfreie Fahrzeuge umstellen, reduziert das die CO2 -Emissionen, die durch den Verkehr verursacht werden.“ Alleine mit Förderungen ließe sich das CO2-Problemkind Verkehr, das für 28 Prozent der Emissionen verantwortlich ist, aber nicht bekehren, auch wenn sie eine wichtige Säule sind, so Gratzer. „Es ist ein Baustein“, heißt es auch aus dem BMK.