Meinung

Ulli Sima, Videostar

Sie wirkt wie eine Lehrerin aus einem Fernlernkurs

Mag. Elias Natmessnig
über die Videoambitionen der Ulli Sima

Die neue Kampagne der Wiener Linien ist vor allem eines: Werbung für die rote Öffi-Stadträtin Ulli Sima.

Unter dem Motto "Fahr fair" mahnen die Wiener Linien wieder einmal Rücksichtnahme in den öffentlichen Verkehrsmitteln ein. Also bitte kein Bier trinken, nicht laut Musik hören oder gar Müll liegen lassen. So weit, so bekannt und wenig überraschend.

Fahr fair from WIENER LINIEN GmbH & Co KG on Vimeo.

Aber es wäre nicht Ulli Sima, wenn sie sich nicht auch persönlich formatfüllend an die Wiener wenden würde. In eine zitronengelbe Weste gewandet, schickt sie direkt aus der Wiener-Linien-Einsatzzentrale eine Internet-Videobotschaft an alle Öffi-Benutzer.

"Mein Appell an alle: fahrt fair", sagt die Stadträtin und wirkt dabei wie eine Lehrerin aus einem Fernlernkurs.

Das ist durchaus ein Paradigmenwechsel. Simas Vorgängerin Renate Brauner überließ den Geschäftsführern bei den Wiener Linien einen Gutteil der Medienarbeit, in Imagekampagnen kam sie nicht vor.

Wer Ulli Sima kennt, weiß, dass sie gerne Fotos von sich in der Zeitung sieht. Nun das neue Medium Internetvideo. Ob das Menschen davon abhält, mit der Leberkäs-Semmel in die Straßenbahn zu steigen, darf aber stark bezweifelt werden.