Meinung

Trump mit Holzhammer

Ein Elefant im Porzellanladen ist gegen das Trumpeltier aus Washington ein graziles Geschöpf.

Mag. Walter Friedl
über den Nahost-Konflikt

Ein Elefant im Porzellanladen ist gegen das Trumpeltier aus Washington ein graziles Geschöpf. Denn mit seiner Anerkennung Jerusalems als Hauptstadt Israels zündet der US-Präsident eine Bombe in Nahost.

Frieden wollte er bringen, tönte Trump im Wahlkampf. Von dem ist die Region jetzt aber weiter entfernt denn je. Denn es war weltweit wohl begründeter Konsens, dass die heikle Frage des Status der Ewigen Stadt, die auch die Palästinenser als Kapitale eines künftigen Staates beanspruchen, zwischen den beiden Konfliktparteien geregelt werden muss.

Jetzt haben die USA Partei ergriffen und somit jeden Anspruch eines ehrlichen Friedensmaklers verloren. Einzig Israels Premier Benjamin Netanjahu kann sich freuen – er war ohnehin nie an einer echten Lösung der Mutter aller Konflikte interessiert. So weit, so schlecht.

Trump verärgert zudem Muslime weltweit, vor allem die in den arabischen Staaten. Diese können gar nicht anders, als sich jetzt voll hinter die Palästinenser zu stellen. Dabei bräuchte der US-Präsident diese für seine Front gegen den Iran – an der er intensiv arbeitet. Mit seinem Paukenschlag beschädigte er auch diese Allianz fürs Erste schwer und erweist sich als echter "Meisterstratege".