Irans Exil-Opposition vereint sich für den Klang der Freiheit
Von Laila Docekal
Was bringt einen Zahnarzt, einen Fußballer, eine Journalistin, einen Prinz und zwei Schauspielerinnen zusammen? Ein gemeinsamer Feind: Das Regime der Mullahs, das die iranische Bevölkerung in Geiselhaft hält.
Die prominentesten Führungsfiguren der iranischen Diaspora – vom Sohn des Schahs Reza Pahlavi über die Schauspielerin Nazanin Boniadi, den Ex-Bayern-Spieler Ali Karimi bis zur ehemaligen Parlamentsreporterin und nunmehrigen Frauenrechtsaktivistin Masih Alinejad – haben sich trotz unterschiedlichster Ausgangspunkte am Wochenende mit einer gemeinsamen Nachricht via Twitter an die Welt gewandt: „Das Jahr 2022 war ein glorreiches Jahr der Solidarität für Iraner jeder Glaubensrichtung, Sprache und Orientierung. Mit Organisation und Solidarität wird 2023 das Jahr des Sieges für den iranischen Staat sein. Das Jahr der Freiheit und Gerechtigkeit im Iran.“
Schätzungen zufolge sind mehr als 8,5 Millionen Iraner seit der Islamischen Revolution ins Exil geflüchtet. Da sind die zweite und dritte Generation noch gar nicht mitgerechnet. Diese Diaspora stärkt nun seit über 100 Tagen den Menschen, die im Iran um Freiheit kämpfen, den Rücken und verstärkt ihre Stimmen, die dort erstickt werden sollen.
Ziel der prominenten Oppositionellen im Ausland ist nicht, wie einst Ruhollah Khomeini die Macht im Land zu übernehmen. Von Kanada über die USA, Frankreich bis Großbritannien sprechen sie unterschiedliche politische Gruppen der Diaspora an – vereint können sie als Ansprechpartner für westliche Politiker den Sturz der Mullahs unterstützen, um danach freie, demokratische Wahlen zu ermöglichen.
Ein Iran-Experte beschreibt den Unterschied so: „1979 gab es Oppositionsgruppen mit zehn unterschiedlichen Zielen. Sie saßen alle im Bus mit Khomeini, um den Schah zu stürzen – als sie am Ziel ankamen, verschloss Khomeini die Tür und zündete den Bus an. – Die heutige Opposition besteht aus unterschiedlichen Instrumenten, die sich vereinen werden, um ein Lied zu spielen.“