Nicht stumm bleiben: Kinderfragen über den Krieg beantworten
„Kommt der Krieg jetzt auch zu uns?“. „Was sind Terroristen?“. „Was passiert mit den Geiseln?“. Alles absolut legitime Fragen, die eine Antwort verdienen. Nur wie geht das? Mit Kindern über das zu reden, was uns selbst die Luft abschnürt, uns Angst macht, uns fassungs- und ratlos zurücklässt?
Als vergangenen Samstag Hamas-Terroristen Israel angriffen, unschuldige Frauen, Männer und Kinder niedermetzelten und verschleppten, war da nach der Schockstarre bei uns Erwachsenen das Bedürfnis groß, so viel wie möglich zu wissen. Natürlich rezipieren wir nicht unreflektiert in Gegenwart unserer Kinder, was da auf diversen Kanälen gezeigt wird. Trotzdem bekommen sie mit, dass etwas Schlimmes passiert ist, hören uns sprechen, sehen die Nachrichten im Fernsehen. Was tun wir also mit diesen Fragen?
Altersgerecht ist entscheidend
Wir versuchen genau das zu beantworten, was gefragt wurde. Keine zusätzlichen Details, nicht ausschmücken, nicht zuspitzen. Altersgerecht ist entscheidend. Es macht einen großen Unterschied, ob eine Sechs- oder eine Zwölfjährige das Gespräch sucht.
Was wir noch machen, als Paar, im Freundeskreis: Vor den Kindern über Extremismus, über Rassismus, Antisemitismus, Sexismus und all diese -ismen zu diskutieren – in unseren Worten. Sie bekommen nebenbei mit, was uns beschäftigt. Wenn sie etwas Bestimmtes genauer wissen wollen oder etwas nicht verstehen, können sie nachhaken.
Grausamkeiten wie jene, die in Israel von Menschen an Menschen verübt wurden, können uns sprachlos machen. Das ist legitim und teils ein Schutzmechanismus. Wenn Kinder fragen, sollten wir aber nicht stumm bleiben. Reden hilft beim Einordnen und kann der Angst die Wucht nehmen.