Meinung/Mein Tag

Augen auf bei der Partnerwahl für ein Tischfußballturnier

Ich mag ja soziale Aktivitäten mit den Bürokolleginnen- und kollegen. Allerdings nur, wenn ich dort nicht allzu viele meiner Fehlbarkeiten zur Schau stellen muss. Jetzt ist es leider so, dass die Idee eines Tischfußballturniers durch die Redaktion wabert. Wuzeln, das kann ich einfach nicht. Passionierte Wuzler werden sich jetzt fragen, was man dabei nicht können kann. Ein bisschen an den Stangen drehen, damit die Mini-Fußballer ein Tor schießen können, das kann ja nicht so schwer sein. Doch. Man kann zu langsam sein und nie den Ball erwischen, man kann selbigen so schlecht treffen, dass er nur wenige Millimeter weit rollt und man kann mit den eigenen Figuren die Schüsse etwaiger Teampartner vereiteln, weil man sie nie rechtzeitig wegdreht.

So ist das eben, wenn man die Kindheit komplett wuzelfrei verbracht hat. (In Scrabble bin ich dafür unschlagbar.) Die wenigen Gelegenheiten, bei denen ich mich an den Wuzeltisch getraut habe, haben auch nicht zu meinem Selbstvertrauen beigetragen. Da war zum Beispiel das eine Mal, als eine Freundin ein Date hatte. Ich war mit meinem damaligen Freund dabei und wir wollten zu viert wuzeln. Der Datepartner von A. war nach eigener Einschätzung ein sehr guter Spieler, ich deklarierte mich wahrheitsgemäß als sehr schlecht, weswegen wir gemeinsam ein Team gegen die beiden anderen bildeten, die sich jeweils als mittelgut bezeichneten.

Meine Fußballer waren ständig da, wo sie nicht sein sollten. Mein Teampartner legte einen vollkommen unangemessenen Ehrgeiz an den Tag und wurde ausfallend. An die Demütigung kann ich mich noch erinnern. An den Namen des Typen nicht mehr. Denn, Profi-Tipp, wenn man ein zweites Date haben will, sollte man beim ersten nicht unbedingt die beste Freundin anschreien.

Wenn sich beim KURIER-Turnier einer der Kollegen im Ton vergreift, lasse ich es Sie wissen. Allerdings bezweifle ich, dass jetzt noch jemand mit mir spielen will.

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