Meinung

Masern: Handlungsbedarf statt Verharmlosung

Wer Masern nach dem Motto „Was einen nicht umbringt, macht einen stärker“ verharmlost, kennt die Fakten nicht oder will sie nicht sehen: In der EU sind 37 Menschen alleine im Jahr 2017 an Masern gestorben (weltweit sogar bis zu 160.000). Jede fünfte Erkrankung muss im Spital behandelt werden – ganz zu schweigen von den (nachgewiesenen!) gesundheitlichen Folgen einer durchgemachten Masernerkrankung. Absurd, wenn man bedenkt, dass die Krankheit längst ausgerottet sein könnte.

Höchste Zeit, den Mut für eine Impfpflicht aufzubringen – zumindest für Spitalsbedienstete. In der U-Bahn gibt es strenge Ess-Verbote, um andere vor Geruchsbelästigung zu schützen – und bei Masern ziert man sich so? Nicht auszudenken, welche Epidemie in der Steiermark ausgebrochen wäre, wenn die KAGES nicht die Impfpflicht eingeführt und 1800 Mitarbeiter nachgeimpft hätte.

laila.daneshmandi@kurier.at