Meinung/Kommentare/Wirtschaft

Nur Mut!

Demnächst dürfen die Parteien ihre leeren Wahlkampf-Schlagworte mit Inhalt füllen.

Dr. Martina Salomon
über Themen für die Regierung

Demnächst dürfen die Regierungsparteien ihre leeren Wahlkampf-Schlagworte mit Inhalt füllen: Wirtschaft entfesseln? Ja bitte! Dazu müssen die Arbeitskosten gesenkt, der Bürokratiedschungel durchforstet werden. Und wieso kostet eigentlich eine Patentanmeldung in Österreich um so viel mehr als in Deutschland oder Holland?

Die SPÖ könnte ihre Börsephobie ablegen und die Idee eines Mindestlohns von 1500 Euro wieder in die Kiste mit den Wahlkampf-Gags zurücklegen. Das ist nur als Kombilohn (mit staatlichen Zuschüssen) realistisch. Hinter dem SPÖ-Plakat-Schlagwort „Bildung“ wiederum steckt hoffentlich mehr als nur Gesamtschul-Ideologie aus den Siebzigern. Wenn fast 100 Prozent der Wiener Poly-Absolventen einen Nachschulungsbedarf haben, dann herrscht Alarmstufe Rot. Der Wiener bfi-Chef hat im KURIER eine „Berufsgrundbildung“ vorgeschlagen, eine neue Kooperation zwischen Schulen, Firmen und außerschulischen Institutionen, in der auch das Sozialverhalten Thema ist. Bitte aufgreifen!

Natürlich ist der Blick in die Steiermark (wo die Blauen bei dieser Wahl nach großkoalitionären Reformen auf Platz eins landeten) nicht ermutigend. Aber wenn Parteien verlieren, weil sie verantwortungsvoll das Richtige machen, ist es immer noch besser, als zu verlieren, weil man nichts getan hat.