Meinung/Kommentare/Wirtschaft

Keine Bank? Dann muss es gut sein!

Ein Quäntchen Verständnis wäre aber angebracht

Hermann Sileitsch-Parzer
über das Bankenprügeln

Bankenprügeln hat sich als Breitensport bestens etabliert. Auf Mitleid sollten die Geldinstitute also eher nicht hoffen. Ein Quäntchen Verständnis wäre aber angebracht: Die Banken sollen in einen Abwicklungsfonds einzahlen. Die Einlagensicherung dotieren. Bankensteuer blechen. Zugleich sollen sie schrumpfen, strengere Regeln beschneiden die Kreditvergabe. Alles gut, alles gescheit.

An Pflanzerei grenzt es aber, wenn sich EU-Kommissar Michel Barnier – die treibende Kraft dahinter – vor die Mikrofone stellt, Crowdfunding propagiert und ein "EU-Sparbuch" erfindet. Damit die Firmen das Geld direkt von den Anlegern kriegen, weil die bösen Banken keine Kredite vergeben. Wie bitte? Die Banken machen wir sicherer und andere Anlageformen kommen ganz ohne Regeln aus? Das soll der Weisheit letzter Schluss sein?