Der Zar und die Zauderer
Es muss realistische, verbindliche Beitritts- bzw. Freihandels-Perspektiven geben
über den Handelskrieg auf Russisch
Einfuhrverbote, Strafzölle, schikanöse Grenzkontrollen – so sieht er aus, der Handelskleinkrieg auf Russisch. Was (auch) dahintersteckt, ist klar: Das Ringen um geopolitischen Einfluss bei Ex-Sowjetrepubliken, die zwischen West und Ost schwanken.
Vorsichtiger Annäherung an Brüssel folgen Repressalien aus Moskau – und ein In-der-Luft-Hängen zwischen ökonomischem Druck hier und unklarer Perspektive da. Die EU muss klare Signale senden: An Russland, dass derlei „Handelspolitik“ nicht unwidersprochen bleibt; an die Betroffenen, dass ihnen die Unterstützung der Union gewiss ist. Das heißt aber auch: Es muss realistische, verbindliche Beitritts- bzw. Freihandelsperspektiven geben. Ohne sie ist im Zweifelsfall der zornige Zar als Partner attraktiver als die Gruppe der zahmen Zauderer.