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Die Macht des Zufalls

Die Anklage ist eine perfekte Drehbuchvorlage für einen TV-Krimi-Dreiteiler.

Marco Weise
über den TV-Auftritt von Manfred Ainedter.

Es gilt die Unschuldsvermutung. Dieser Satz ist hierzulande seit Jahren vor allem mit einem Namen verknüpft: Karl-Heinz Grasser. Dessen umtriebiger und gut gebräunter Anwalt, Manfred Ainedter, hatte gestern wieder einmal einen großen Auftritt in der ZiB2. Bei Armin Wolf erklärte Ainedter mit einer lockeren Überheblichkeit und in süffisantem Tonfall, dass die Anklage gegen seinen Mandanten im Zusammenhang mit der BUWOG-Affäre unzureichend sei. Alles Schwachsinn. Seinen ebenfalls im Auftrag von Justitia handelnden Kollegen von der Staatsanwaltschaft wirft er gar Schlampigkeit vor. Der Rest der über 800 Seiten umfassenden Anklage ist eine perfekte Drehbuchvorlage für einen TV-Krimi-Dreiteiler. Mein Vorschlag für den Filmtitel: „Die geheimnisvolle Macht des Zufalls“. Über die mögliche Besetzung der Hauptrollen denke ich noch nach. Am besten heute Abend, bevor ich bei „Die Akte Jane“ von Ridley Scott und mit Demi Moore (ATV, 22.25 Uhr) einschlafe. Aus Langeweile.