Team Stronach war eine Fehlinvestition

Das wird nix mehr mit dem Team Stronach. Nun sind zwei weitere Mandatare zur ÖVP übergelaufen, mit Kathrin Nachbaur sicher das bekannteste Gesicht aus dem Parlamentsklub des Austrokanadiers. Der Milliardär hat eine beeindruckende Wirtschaftskarriere gemacht, doch das Geld und das Herzblut, das er in Sport und Politik seines Vaterlandes gesteckt hat, war eine glatte Fehlinvestition.

Zu sprunghaft, zu schrullig war Frank Stronach. Er könnte einem fast leid tun. Für die ÖVP ist das beinahe ein Coup. Fehlt nur noch ein weiterer Überläufer, und sie hält Gleichstand mit der derzeit mit einem Mandat nur noch hauchdünn stärksten Fraktion, der SPÖ, im Nationalrat. Polemisch könnte man die Koalition daher nun als "Gleichgewicht des Schreckens" bezeichnen. Überläufer sind aus ethischer Sicht zwar selten sympathisch. Doch Politik ist Taktik und Macht. Und wer mehr Abgeordnete zur Verfügung hat, kann die Spielregeln eher bestimmen. Noch zwei Abgeordnete aus einem anderen Lager, und die Volkspartei hat - zumindest theoretisch - den Nationalratspräsidenten.