Meinung/Kommentare/Aussenpolitik

Trumps erste Krise

Trump erbt einen politischen Krieg mit Moskau.

Mag. Konrad Kramar
über den Hacker-Krieg

Ein Wahlsieg von Gnaden Moskaus und seiner Spione. Wenn Obama eine Strategie ausgetüftelt hätte, um die Präsidentschaft seines Nachfolgers von Beginn an windschief, wenn nicht illegitim erscheinen zu lassen: Eine bessere, als jene, die ihm der Kreml vorgelegt hat, wäre dem scheidenden Amtsinhaber wohl nicht eingefallen. Die mäßig aufregenden Entdeckungen russischer Hacker (Hillary Clinton ist für internationale Handelsabkommen, Huch!), von Trump im Wahlkampf zu Verschwörungstheorien aufgeblasen, haben dem Milliardär vielleicht entscheidende Stimmen , sicher aber seine erste politische Krise eingebracht. Putin-Anhänger Trump erbt einen ausgewachsenen politischen Krieg mit Moskau. Den jetzt mit einer Russland-freundlichen Regierung unter den Tisch zu kehren, wird nicht funktionieren. Zu heftig ist nicht nur die öffentliche Empörung in den USA, zu laut sind auch die Rufe in der eigenen Partei, Russland endlich aggressiver zu begegnen. Wenn Republikaner-Falken nach neuen Sanktionen, nach Waffen für die Ukraine und Krieg gegen Syriens Assad-Regime rufen, wird das mit dem neuen Freund Putin vorerst nichts.