Tabu und To-do
Von Birgit Braunrath
Wir führen To-do-Listen und heuer auch eine Not-to-do-Liste
über weihnachtliche Tabuthemen
Der Mensch sortiert sich gern in Listenform. Besonders kurz vor Weihnachten. Das gibt ihm die trügerische Sicherheit, alles unter Kontrolle zu haben. Denn was auf einer Liste steht, ist seiner Erledigung einen theoretischen Schritt nähergekommen, somit eine Entlastung.
Also führen wir Einkaufslisten, Gästelisten, Geschenkelisten, To-do-Listen ... Und jetzt auch Not-to-do-Listen? – Unbedingt! Der Chefarzt des Psychosozialen Dienstes empfiehlt dies im KURIER-Interview als friedenssichernde Maßnahme: „Wenn man organisiert ist, macht man sich schon im Vorfeld aus, welche Themen zu Weihnachten tabu sind.“
Dann also noch rasch eine Tabu-Liste erstellen und der Festgemeinde zur Kenntnis bringen. „Das kann man mit wenigen Anrufen und Mails ganz einfach in die Wege leiten“, sagt der Psychologe (WIe "ganz einfach"? Hat der Mann Familie?).
Und wenn wir die Weihnachsfriedensverhandlungen heuer schon im Vorfeld führen, worüber reden wir dann am 25.? Na über Politik, Schule, Flüchtlinge und Kindererziehung. Nein, halt, das steht alles auf der Tabu-Liste!