Meinung/Kolumnen/Ohrwaschl

Sprechblasen

Helmuth Lohner hätte offenbar wenig Lust, einen dieser Politiker zu spielen.

Guido Tartarotti
über politische Sprechblasen

Im KURIER-Interview sagt der begnadete Menschendarsteller und folglich auch begnadete Menschenbeobachter Helmuth Lohner über die heutige Politikergeneration Folgendes:

„Ich kann schon gar nicht mehr hinschauen, wenn ein Politiker im Fernsehen ein Interview gibt. Ich kann diese Sprechblasen nicht mehr sehen! Es ist so ein grauenvolles Wischiwaschi, was die zusammenreden! Und sie stehen da, dass man glaubt, die Hosen sind gestrichen voll – nur ja nichts sagen, ja nichts sagen! Ich sag’ nicht so und ich sag’ nicht so, damit es nicht heißt, ich habe so gesagt. Es ist, wie Karl Valentin gesagt hat: Wollen hätt’ ma schon, aber dürfen haben wir uns nicht getraut.“

Kurzzusammenfassung: Helmuth Lohner hätte offenbar wenig Lust, einen dieser Politiker zu spielen – sie geben als Figuren einfach zu wenig her. Selbst, wenn man Lohner als Künstler hohe Sensibilität unterstellt und daher von diesem Zitat den Übertreibungszuschlag abzieht: Auch „netto“ bleibt das eine vernichtende Analyse.