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Schnuckelpupine

Wobei das heute gar nicht so einfach ist, das Auffallen.

Guido Tartarotti
über ungewöhnliche Namen.

Jetzt ist wieder einmal die Schnuckelpupine aufgetaucht. Diesmal in der Zeitung Die Welt.

Seit Jahren lebt die Schnuckelpupine in deutschen Zeitungen. Redaktionen nehmen die Schnuckelpupine gerne als Beispiel für die Zwangsoriginalität moderner Eltern, die häufig zu Sach- bis Personenschäden bei der Namenswahl führt. Ob tatsächlich ein deutsches Standesamt diesen Namen genehmigt hat oder ob es sich bei der Geschichte um eine zeitgenössische Legende handelt, ist ungeklärt – ebenso wie die Frage, ob wirklich schon jemand einen Kevin-Odysseus in freier Wildbahn gesehen hat.

Es gibt ja tatsächlich Menschen, die geben ihren Kindern ungewöhnliche Namen, DAMIT sie in der Schule gehänselt (bzw. geschnuckelpupint) werden. So was bildet den Charakter, erklärte einmal ein Jungvater dem Autor dieser Zeilen.

Wobei das heute ja gar nicht einfach ist, das Auffallen. Schnuckelpupine oder Schnuckelpupine-Jessica oder Achilles-Schnuckelpupine heißt heute schnell wer. Peter, Martin oder Susi – DAS ist ungewöhnlich!

Guido Tartarottis Kabarettprogramm "Selbstbetrug für Fortgeschrittene" ist am 2. Dezember im Theater am Alsergrund, am 20. November in der Kulisse Wien und am 9. Jänner 2018 im Orpheum Wien zu sehen.