Schlaf gut

Heute würde Georg Danzer 70 Jahre alt, wäre er nicht skandalöserweise vor neun Jahren gestorben. Dass viele Menschen heute sein Leben und sein Werk feiern, das kann der dumme Tod aber nicht verhindern.

Georg Danzer war ein sehr ehrlicher Mensch. Er war freundlich zu allen, die zu ihm freundlich waren. Und er konnte wunderbar in Saft gehen, wenn man ihm deppert kam, wenn sich jemand zu wichtig nahm, wenn er Ungerechtigkeit witterte. Er mochte auch den Spitznamen „Schurli“ nicht, er fand ihn vereinnahmend und distanzlos.

Georg Danzer hat sich nie ein Blatt vor den Mund genommen. Es wäre interessant zu wissen, was er zu den aktuellen Entwicklungen in Österreich zu sagen gehabt hätte. Wer ihn kannte, der weiß: Er hätte sehr deutliche Worte gefunden. Das Wort „Heimat“ ist heute ein Kampfbegriff. Von Georg Danzer stammt die vielleicht schönste und klarste Definition: „Wo meine Kinder schlafen / da bin i daham“.

Schlaf gut, Georg, wir bleiben noch ein bisschen wach und singen deine Lieder.

Guido Tartarottis neues Kabarettprogramm "Selbstbetrug für Fortgeschrittene" ist am 25. Oktober im Theater am Alsergrund zu sehen, am 28. Oktober im Kellertheater Klosterneuburg und am 3. November in der Stadtgalerie Mödling.