Meinung/Kolumnen/Ohrwaschl

Respekt

Neid ist eine bei uns gängige Form von Respekt.

Guido Tartarotti
über Dietrich Mateschitz

Man muss die Formel 1, diesen mit Benzin und Testosteron betriebenen Ego-Wettkampf, nicht gut finden; man kann auch gegen das Comeback des Österreich-GP sein, etwa aus Umweltschutzgründen; man kann sogar anmerken, dass der Red-Bull-Ring eine ziemlich fade Rennstrecke ist; man kann auch den Fußballverein Red Bull Salzburg als Söldnertruppe bezeichnen; man kann sich über den von Red Bull gesponserten Herrn (der von der Baumgartner Höhe, auch Stratosphäre genannt, gesprungen ist) und seine seltsamen Aussagen ärgern; ja, man kann sogar finden, dass das Dosengetränk mit dem Gummibärli-Pitralon-Aroma nicht wirklich gut schmeckt. Alles erlaubt.

Aber man kann Dietrich Mateschitz nicht absprechen, dass er ein brillanter Unternehmer ist. Einer, der übrigens riesige Summen für wohltätige Zwecke hergibt und einen sehr guten TV-Sender führt. Trotzdem ist Mateschitz vielen ein Feindbild. Warum? Er hat das, was in Österreich am wenigsten verziehen wird: Erfolg. Anders gesagt: Neid ist eine bei uns gängige Form von Respekt.