Meinung/Kolumnen/Ohrwaschl

Um die Burg

Unterm Strich hat jeder etwas vom Burgtheater – selbst, wenn er gar nicht hineingeht.

Guido Tartarotti
über Subventionen

Affäre Burg und kein Ende. Auf dem Konto der Vizedirektorin fand sich also Geld des Burgtheaters – weil sie der Burg eine größere Summe vorstreckte? So schlecht geht es dem Theater, dass sich die Geschäftsführerin Geld bei sich selbst ausborgen musste? Diese Geschichte muss so rasch wie möglich aufgeklärt werden, bevor sie das Haus nachhaltig beschädigt. Wie soll die Burg unter diesen Vorzeichen seriös mit Sponsoren verhandeln?

Danach ist festzustellen: Wie hoch sind die Subventionen, die das Haus nach Ausschöpfen aller Sparpotenziale braucht (und diese müssen natürlich an die Inflation angepasst werden). Eines ist klar: Die Burg ist alles andere als ein „armes Theater“. Genauso klar ist aber auch: Subventionen sind kein Gnadenakt. Das Burgtheater wird vom Staat mitfinanziert, weil es eine relevante Leistung erbringt. Davon abgesehen – man muss es immer wieder betonen: Subventionen rechnen sich. Unterm Strich erwirtschaftet Kultur mehr Geld, als sie kostet. Damit hat jeder etwas vom Burgtheater – selbst, wenn er gar nicht hineingeht.