Meinung/Kolumnen/Ohrwaschl

Sitzenbleiber

Jetzt wissen nahezu alle, wie man eine Fußgängerzone nicht macht.

Guido Tartarotti
über die Mariahilfer Straße

Nahezu jeder weiß, wie man eine Fußgängerzone macht: Sie muss – der Name „Fußgängerzone“ gibt subtile Hinweise – den Fußgängern gehören. Sie muss sich so anfühlen, wie eine Fußgängerzone – also keine Teilung in Gehsteig und Fahrbahn. Man muss sofort wissen: Ah, eine Fuzo, hier kann ich mein Kind herumlaufen lassen. Ansonsten macht man natürlich die wichtigen Querungen für Autos auf, weil es Unfug ist, einen Bezirk komplett abzuriegeln und weil man damit noch viel schlimmere Staus erzeugt. Die Querungen sollte man optisch gut abtrennen und so aufpflastern, dass die Autos langsam fahren. Und die Autobusse leitet man dann über diese Querungen.

Jetzt wissen nahezu alle, wie man eine Fuzo nicht macht: So wie die in der Mariahilfer Straße – mit Regelungen, die verwirrender sind als eine Ikea-Montageanleitung. Der Verkehrsplaner Ernst Pfleger sagt, hätte einer seiner Studenten eine solche Arbeit abgeliefert, dann hätte dieser einen Fünfer gekriegt. Politiker wird das nicht beeindrucken: Die bleiben ja gerne sitzen, auf ihren Sesseln.