Meinung/Kolumnen/Ohrwaschl

Schneelage

Denn nur bei winterlichem Stadtbild bekommen die Stadtbewohner Lust aufs Skifahren

Guido Tartarotti
über Psychologie

Wenn man genau hinschaut, dann ist das ganze Leben Psychologie. Auch das Wetter. Entscheidend für den Wintertourismus ist demnach nicht, ob in den Bergen Schnee liegt, sondern in den Städten. Sagen die Tourismus-Experten. Denn nur bei winterlichem Stadtbild bekommen die Stadtbewohner Lust aufs Skifahren.

Falls in den Bergen kein Schnee liegt, kann man ihn ja per Schneekanone – 800 Millionen Euro wurden zuletzt in Beschneiungsanlagen investiert – dort hinlegen. Insofern ist das Wetter im Wintersportgeschäft weitestgehend abgeschafft: Solange es nicht zu warm ist, machen sich zumindest die größeren Skigebiete den Winter selber. (Der Winter übrigens, der macht heuer selbst Urlaub, und zwar in Amerika. Und was man so hört, sind die Amerikaner gar nicht sonderlich glücklich darüber.)

Der nächste logische Schritt zur Rettung des Skiurlaubswesens wäre, dass die Skitourismusbranche in Schneekanonen in den Großstädten investiert – um potenzielle Kunden in Urlaubsstimmung zu schießen.