Meinung/Kolumnen/Ohrwaschl

Klima ist unsexy

Ein komplexer Prozess, der sich über Jahrzehnte hinzieht, hat wenig Chancen, Medienstar zu werden.

Guido Tartarotti
über die Erderwärmung

Ausnahmsweise soll es heute um eine Meldung gehen, die kaum jemanden interessiert hat: Ein Observatorium auf Hawaii hat eine CO2-Konzentration in der Atmosphäre gemessen, wie es sie vermutlich seit drei Millionen Jahren nicht mehr gegeben hat. Das ist ein starkes Indiz dafür, dass der Anstieg der Treibhausgas-Konzentrationen auf menschliche Einflüsse zurückzuführen ist.

Warum ist das Thema Erderwärmung mittlerweile unsexy geworden? Erstens: Weltuntergänge, die nicht stattfinden (bzw.: die man nicht mitkriegt) werden uninteressant. Ein Prozess, der sich über Jahrzehnte hinzieht und dessen Auswirkungen komplex sind, hat wenig Chancen, ein Medienstar zu werden. Zweitens: Das Ganze ist so kompliziert, dass sich nicht einmal die Wissenschaftler einig sind. Drittens: Das ständige Alarmismus-Geschrei stumpft ab, niemand hat Lust, sich von Moralpolizisten wegen jeder Flugreise als Klima-Verbrecher hinstellen zu lassen.

Tatsache aber ist: Das Klima verändert sich. Kann man dagegen noch etwas tun?