Meinung/Kolumnen/Ohrwaschl

Grönsakskaka und Viren

Wer nach dem Ikea-Besuch noch zusammen ist, hat gute Chancen, es zu bleiben.

Guido Tartarotti
über ein Du-Möbelhaus mit angeschlossenem Köttbullar-Handel und Paar-Test.

Ikea, dessen Gründer Ingvar Kamprad am Samstag gestorben ist, hat Österreich verändert.

Am Anfang gingen viele hin, um sich zu vergewissern, dass man dort wirklich geduzt wird – im Land der Kommerzial-, Oberstudien- und wirklichen Hofräte ein unerhörter Vorgang. Danach wagten sich die ersten Unerschrockenen ins Restaurant vor, um erstmals Köttbullar, Grönsakskaka und Pannkakor in den Mund zu nehmen.

Bald etablierte sich Ikea dann als Institution für junge Paare, um die ersten gemeinsamen Möbel zu kaufen und ihre Liebe auf Sollbruchstellen zu prüfen – wer nach dem Ikea-Besuch noch zusammen war, hatte gute Chancen, es zu bleiben.

Ikea hat außerdem hohe Verdienste um die Förderung des Satirewesens: Kabarettisten, denen Pointen fehlen, stellen sich neben das Regal mit den Duftkerzen und schreiben einfach mit, was sie dort erleben. Oder (wenn gar nichts mehr hilft) notieren sich Produktnamen: Leksvik, Bladhult oder Poäng sorgen verlässlich für Heiterkeit.

Für immer unschlagbar bleibt: Der Klobesen Viren.

Guido Tartarottis Kabarettprogramm "Selbstbetrug für Fortgeschrittene" ist heute, Mittwoch (31. Jänner), im Theater am Alsergrund, zu sehen. Beginn: 19.30 Uhr.