Meinung/Kolumnen/Ohrwaschl

Lernen von 007

Man bekämpft den Terrorismus am besten, indem man möglichst oft ins Casino geht.

Guido Tartarotti
über Erkenntnisse, die wir James Bond verdanken.

Zwei Dinge haben wir von James Bond gelernt.

1) Man bekämpft den Terrorismus am besten, indem man möglichst oft ins Casino geht, taucht, Ski fährt, Smoking trägt und wahllos Geschlechtsverkehr mit jeder Frau hat, die bei drei nicht auf dem Baum oder tot ist.

2) Es gibt eine Hierarchie des Sterbens. Ganz unten stehen die Statisten, deren Lebenstext sich in Begriffen wie „Verdammt!“ oder „Uaaaargh“ erschöpft. Sie werden meist von Bond erschossen oder auf eine andere, eher banale Weise aus dem Genpool entfernt. Je höher ihr Platz in der Bösewicht-Hackordnung, umso ausgefallener die Todesart. Der verhaltensoriginelle Hauptböse muss dann mindestens aus einem Flugzeug in einen Vulkan fallen und dort an einem Katzenhaar ersticken.

Die formschönste Brücke über den Jordan wird immer für Bond selbst errichtet, er muss aber nie drüber gehen, weil der Oberböse vorher noch eine ins Weinerliche spielende Lebensbeichte ablegen will, wodurch Bond Zeit hat, die in der Backenzahnplompe eingebaute Minirakete zu zünden.

Worin der Alltagsnutzen beider Erkenntnisse besteht, ist leider noch nicht restlos geklärt.