Meinung/Kolumnen/Ohrwaschl

Kevin überall zu Haus

Eine Leserin hat tatsächlich bereits einen Kevin-Zeus auf einem Akt gesichtet.

Guido Tartarotti
über Kevinismus

Es gibt einen neuen Formal-1-Star: Den McLaren-Piloten Kevin Magnussen. Er und der Fußballer Kevin Kampl (das ist der mit der Frisur) markieren die Ankunft der Generation Kevin im Weltgeschehen.

Die erste Kevin-Welle ergoss sich Ende der Siebzigerjahre in die Standes-Register: Der Starfußballer Kevin Keegan war schuld: Er hatte schöne lange Haare und spielte großartig Fußball (die nach ihm benannten Buben hatten dann meist nur lange Haare). Besonders beliebt wurde Kevin rund um 1990, einerseits wegen der "Kevin allein zu Haus"-Filme, andererseits wegen des Schauspielers Kevin Costner.

Heute spricht man in der Soziologie von "Kevinismus" und meint damit die Neigung moderner Eltern zu ungewöhnlichen Namen. Eine Leserin hat tatsächlich bereits einen Kevin-Zeus auf einem Akt gesichtet. Jetzt erobern die Kevins den Sport, als nächstes dann die Politik (Bundeskanzler Kevin?) und vielleicht kommt ja einmal ein Papst Kevin I. In 50 Jahren wird Kevin ein typischer Altherrenname sein. Kevin heißt übrigens: "Anmutig".