Deutsch für Anfänger
Von Birgit Braunrath
Bisher überließ man das Thema ja weitgehend der FPÖ-Polemik
über das neue Modell zur Sprachförderung
Endlich nimmt sich die Regierung des Problems mangelnder Deutschkenntnisse bei Volksschülern an. Bisher überließ man das Thema ja weitgehend der FPÖ-Polemik, die die Schuld werbewirksam bei „den Ausländern“ suchte statt im Bildungssystem. Ein Land, in dem ein Viertel der Sechsjährigen daheim nicht Deutsch spricht, sollte bereits im Vorschulbereich wirksame Fördermaßnahmen setzen und nicht zulassen, dass Kindern der Schwarze Peter zugeschoben wird. Doch längst sind es nicht nur Kinder mit anderer Muttersprache, die kaum Deutsch können. Auch Kinder aus „bildungsfernen Schichten“, wie es Schulexperte Andreas Salcher ausdrückt, sind des Deutschen kaum mächtig. Erwachsene ebenso, nur fallen die im Rahmen der Volksschule nicht mehr auf. Und sogar manche Politiker schaffen es kaum noch, eine grammatikalisch unfallfreie Rede oder einen Plakattext in einwandfreiem Deutsch abzufassen. Übrigens erstaunlich häufig jene, die lautstark trommeln, Deutschkenntnisse seien unabdingbar, um in Österreich leben zu dürfen.