Der Zentralnerv liegt blank
Von Birgit Braunrath
Jetzt ist Zeit für den Aufbruch und nicht für Detailkritik.
über die Zentralmatura
Ist in Österreich wirklich überall, wo Bildung draufsteht, ein Polit-Pallawatsch drin? Oder wird jede Reform kaputtgejammert, ehe sie sich bewähren kann?
Die Frage drängt sich angesichts der heute beginnenden Zentralmatura wieder einmal auf (dabei handelt es sich erst um die Generalprobe, da der offizielle Start wegen angeblich stümperhafter Vorbereitung auf 2015 verlegt wurde): Die Schülervertretung lässt wissen, dass sich "Lehrer und Schüler nicht ausreichend vorbereitet fühlen". Das schürt Angst und verunsichert alle. Ein Bildungsexperte der Uni Wien sagt: "Je zentraler ein Test, desto ungerechter." Das führt zu Resignation und vorauseilender Rechtfertigung schlechter Noten, die womöglich gar nicht eintreten. Fast hat man den Eindruck, hier müsse eine Reform schlechte Ergebnisse bringen, damit ihre Gegner das Gesicht wahren.
In ganz Europa beinhalten Abschlussprüfungen bereits zentrale Elemente, mit Ausnahme von Österreich, Belgien, Island und Liechtenstein. Jetzt ist Zeit für den Aufbruch und nicht für Detailkritik.