Kolumnen/Ohrwaschl

Der Härtetest

Mit unerschütterlichem Dauergrinsen tarnt der designierte Innenminister derzeit alle Emotionen. Sein Foto-Face signalisiert zu jeder Zeit: „Ich bin gut drauf.“ Dabei ist Innenminister alles andere als ein Traumjob.

Wolfgang Sobotka nimmt aber mit seinem Wechsel ins Innenministerium nicht nur das Arbeitsleid eines undankbaren Amtes auf sich, er muss sich dazu auch noch anhören, dass sein Parteichef die Vorgängerin gern im Amt behalten hätte, jedoch „kein Problem mit dieser Nachfolge“ habe. – Das klingt weder nach Vorschusslorbeeren, noch nach uneingeschränktem Wunschkandidaten. Und er muss im Ö1-Mittagsjournal hören, wie sein Ex-Chef, der Landeshauptmann von Niederösterreich, sagt, der Wechsel sei erfolgt, damit ein „funktionstüchtiges Team in Niederösterreich“ weiterarbeiten könne. Dass dies im Umkehrschluss hieße, mit Sobotka wäre das Team nicht funktionstüchtig gewesen, behauptet ja niemand. Aber es ist ein erster Härtetest für die Leidensfähigkeit des Neuen. Und Härte wird er als VP-Mann im Innenministerium brauchen.