Das Ohrwaschl - Mehr faulenzen
Von Birgit Braunrath
Des Österreichers liebste Aktivität ist die Passivität. So könnte man die Ergebnisse des „Freizeitmonitors 2012“ böse auslegen. Denn auf die Frage, welche Freizeitaktivitäten sie in Zukunft gern häufiger ausüben würden, antworteten die meisten Befragten: „Spontan sein.“ „Ausschlafen.“ „Faulenzen.“Auch die aktuelle Lieblingsfreizeitbeschäftigung der Österreicher, das Fernsehen, kann nur augenzwinkernd als „Aktivität“ bezeichnet werden. Folgt als Ausgleich auf Platz zwei der Sport? Nein, telefonieren. Sport hat es nicht unter die Top-15-Freizeitaktivitäten geschafft (außer, er lässt sich vor dem Fernsehschirm passiv ausüben).Gut so. Wenigstens in der Freizeit widersetzt sich Österreich konsequent dem Produktivitäts- und Aktivitäts-Diktat unserer Zeit. Mitte des vorigen Jahrhunderts war die beliebteste Freizeitbeschäftigung „Beim Fenster hinausschauen“. Heute ist es ähnlich. Nur schauen wir in ein Fenster hinein. - BB
Das Ohrwaschl - die Glosse von Seite 1: Alternierend verfasst von Guido Tartarotti, Andreas Schwarz und Birgit Braunrath.