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Das Fell des Bären

Ex-Nationalspieler Kirchler rafft bereits Lorbeer zusammen, um seinen Landsmann Constantini damit zu schmücken.

Birgit Braunrath
über die EM-Qualifikation

Darf man das Fell des Bären verteilen, bevor er erlegt ist? Die Österreicher fragen da nicht lang. Die Verteil-Aktion ist im Gang, noch ehe die EM-Qualifikation amtlich ist. Kein Wunder. Fußballfans gehen hier durch lange Dürreperioden: Der Jubel über Andi Herzogs De-facto-Qualifikationstor gegen Schweden für die WM in Frankreich ist 18 Jahre her. Heute geht es wieder gegen Schweden um ein Ticket für Frankreich. Ein fast aufdringlich gutes Omen.

In Tirol rafft der Ex-Nationalspieler Kirchler bereits Lorbeer zusammen, um seinen Bundeslandsmann Constantini damit zu schmücken: Teamchef Koller ernte jetzt "die Früchte aus der Ära Constantini". Im Rest von Österreich werden abwechselnd Zlatko Junuzović, Torschütze gegen Moldawien, und dessen Eltern, denen er alles verdanke, für den noch nicht eingetretenen Erfolg gefeiert. Kreative Fellverteiler sehen sogar im Bosnienkrieg einen Qualifikationshelfer, weil Junuzović als Kind nach Österreich flüchten musste. – Hoffentlich hat man uns mit der Euphorie, dass der Erfolg unabwendbar sei, keinen Bären aufgebunden.