Meinung/Kolumnen/Ohrwaschl

Clownseuche

Viel gefährlicher sind ja meist die Clowns ohne Schminke.

Guido Tartarotti
über Clownalarm.

Offenbar haben manche in der burgenländischen Landesregierung einen Clown gefrühstückt: Für eine originelle Neubesetzung der Seebühnen-Intendanz wird der Fünfer von Wien bis Mörbisch verlängert ...

Das böse Stichwort ist gefallen: Clown. Jetzt ist also auch Österreich von der Maul- und Clownseuche befallen worden, wie schon die USA, Kanada, Australien und Schweden – Clowns machen die Straßen unsicher, und die Bevölkerung kann wenig dagegen tun, als darüber zu maulen. In Wien gab es bereits zwei Sichtungen von Krawallclowns.

Dass Clowns auf viele Menschen gruselig wirken, liegt nicht nur an Stephen King, sondern auch am „Uncanny Valley“-Effekt“: Wenn etwas wie ein Mensch aussieht, aber keine menschliche Mimik hat (Clowns, Roboter, Zombies, Menschenaffen, stark operierte Hollywoodstars), weckt es unser Misstrauen, was sich die Gruselfilmindustrie zunutze macht.

Vor allem Kinder finden Clowns oft unangenehm. Später kommen sie dann drauf: Viel gefährlicher sind ja meist die Clowns ohne Schminke.

Guido Tartarottis neues Kabarettprogramm "Selbstbetrug für Fortgeschrittene" ist am 25. Oktober, 18. November und 20. Dezember m Theater am Alsergrund zu sehen, am 28. Oktober im Kellertheater Klosterneuburg und am 3. November in der Stadtgalerie Mödling.