Meinung/Kolumnen/Im Bild

Ein Tisch reicht eigentlich

Raus mit dem gefühlten Proporz. Rein mit klugen Debatten.

Philipp Wilhelmer
Über "Im Zentrum"

Denkwürdiges „Im Zentrum“ am Sonntagabend: Ingrid Thurnher begrüßte die Seher nicht nur aus einem ungewohnten Studio (das angestammte wurde vom Sport gebraucht), sondern auch mit einer ungewohnten Runde: Kein einziger Politiker weit und breit. Das hatte es in sich: Markus Hengstschläger (Humangenetiker), Christoph Badelt (Ex-Rektor der WU Wien), Josef Haslinger (Schriftsteller) und Ulrike Guérot (Politologin) diskutierten nichts weniger als die großen Themen des vergangenen Jahres. Und taten dies, ohne sich zu verzetteln und ohne ihre Zuschauer mit Erwartbarem zu langweilen. Die wussten gar nicht wohin mit ihrem Glück.

Man sollte „Im Zentrum“ endlich freigeben. Keine Wunschbesetzungen, keine Wünsche nach Besetzungen, überhaupt: Raus mit dem gefühlten Proporz. Rein mit klugen Debatten. Und wie sich am Sonntag zeigte: Ein bescheidener Tisch und Sessel für alle Anwesenden reicht als Setting vollkommen. Zumindest uns Zuschauern.