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Aus dem Funkhaus

Seien wir also nicht überrascht, wenn nicht jeder Mitarbeiter seine Umzugskartons ins ORF-Zentrum schicken wird

Philipp Wilhelmer
Über (Haus-)Politik im ORF-Funkhaus:

Die ORF-Wahl im August rückt mit Riesenschritten näher, womit auch die Gerüchte aufgeregter werden und dafür kürzere Halbwertszeiten haben. Gewitzte Überlegungen betreffen derzeit die Raumaufteilung im Funkhaus in der Argentinierstraße, wo neben dem Landesstudio Wien („Wien heute“ & Radio Wien) auch Ö1 und FM4 untergebracht sind. Wie berichtet, wird das Funkhaus ja verkauft, weil künftig alle Mediengattungen am Küniglberg zusammengezogen werden sollen.

So weit, so Management. Im ORF kommt vor echten Entscheidungen allerdings immer noch erst die Politik ins Spiel. Extern grummelte da bereits im Vorjahr der Wiener Bürgermeister, dass es wohl nicht ideal sei, wenn das Landesstudio (seines?) aus der Innenstadt (seiner?) wegziehe. Seien wir also nicht überrascht, wenn nicht jeder Mitarbeiter seine Umzugskartons ins ORF-Zentrum schicken wird – manche könnten einfach ein Zimmer oder ein Stockwerk weiter wandern.

Ein weiterer Mann mit bedeutenden Wünschen ist übrigens Zentralbetriebsratschef Gerhard Moser (Arbeitsstätte: Funkhaus). Ein schlauer Generalskandidat würde viel daran setzen, das mögliche Zünglein an der Waage namens Moser nicht allzu sehr zu vergrämen. Wen wundert es also, dass bereits darüber sinniert wird, Teile von Ö1 in der Stadt zu belassen. Platz wäre wahrscheinlich ja.

Wer würde Wünsche ans Radio eigentlich nicht verstehen? Wir Gebührenzahler bekommen ja auch hin und wieder unsere Lieblingslieder vorgespielt.