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Auf so einem Boden

Zeitverschiebung muss nicht immer etwas Schlechtes sein.

Philipp Wilhelmer
über die Ski-WM in Vail.

Zeitverschiebung muss nicht immer etwas Schlechtes sein. Derzeit beschert sie uns zum Beispiel sportliches Schneetreiben am Vorabend. Am derzeitigen Austragungsort der Ski-WM gilt nämlich die Mountain Standard Time. Über den Rocky Mountains geht die Sonne eben um 8 Stunden später auf als – sagen wir – in Tirol.

Nicht nur in Sachen Uhrzeit repräsentieren die Amerikaner eine verkehrte Welt. Während in der im Alpenraum angesiedelten Weltzentrale des Wintersports im Rennbetrieb neben jeder Torstange ein Zeltfest samt Spirituosenvorrat einer mittelgroßen Vorstadtdisco gastiert, drücken die Besucher der Ski-WM in Vail ihre Anerkennung vergleichsweise mit schicklichem Fahnenschwingen aus.

Überhaupt: Kenner der amerikanischen Skiszene wissen nämlich glaubwürdig davon zu berichten, dass sich Aprés Ski dort noch nicht so richtig durchgesetzt hat.

Dass auf so einem Boden die österreichischen Abfahrer das schlechteste Ergebnis seit 1937 einfuhren, ist aber sicher nur ein Zufall.