Meinung/Gastkommentar

Das libanesische Volk kann jetzt sein Land zurückbekommen

Das israelische Sicherheitskabinett billigte am 26. November den Entwurf für einen Waffenstillstand an der Grenze zum Libanon. Dies markiert einen kritischen Punkt zwischen Israel und der Hisbollah, einem Stellvertreter des Irans, der die Region seit Jahren destabilisiert. Seit dem 8. Oktober 2023 hat die Hisbollah unaufhörlich israelische Zivilisten und strategische Einrichtungen angegriffen, was zu erheblichen Verlusten an Menschenleben und zur Evakuierung von mehr als 60.000 Einwohnern aus dem Norden Israels geführt hat, wobei ihre Gemeinden zerstört wurden und sie zu Flüchtlingen im eigenen Land wurden. Trotz Israels Zurückhaltung und seiner Bemühungen, eine Eskalation zu vermeiden, hat die Hisbollah Israel elf Monate lang weiter angegriffen. Israel hatte keine andere Wahl, als seine Souveränität und Sicherheit zu verteidigen.

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Israels Verteidigungskräfte begannen eine Militäroperation, unter Einhaltung des Völkerrechts, die die Anführer der Terroristen ins Visier nahm, darunter den berüchtigten Hisbollah-Führer Hassan Nasrallah, der seit Jahren für die Organisation von Terroranschlägen nicht nur gegen Israel, sondern auch gegen amerikanische und europäische Ziele verantwortlich ist.

Tausende von Hisbollah-Zielen wurden zerstört: Raketenlager, Terrortunnel und andere Infrastruktur, die für künftige Anschläge wie jenem am 7. Oktober ausgelegt ist, ein klarer Beweis für die Bedrohung, die von der Hisbollah ausging.

Diese Erfolge sind für die Sicherheit Israels von entscheidender Bedeutung. Der nun erreichte Waffenstillstand und die neue Realität entlang der Grenze bieten jedoch viel mehr als nur eine vorübergehende Unterbrechung der Feindseligkeiten. Es ist eine nie da gewesene Chance, den Libanon aus der terroristischen Umklammerung des Iran zu befreien und ihn seinem Volk zurückzugeben.

Im Jahr 2006, nur sechs Jahre nach dem Abzug aller israelischen Streitkräfte aus dem Libanon, begann die Hisbollah einen weiteren Krieg mit Israel. Dieser wurde mit einem Waffenstillstand im Rahmen der Resolution 1701 des UN-Sicherheitsrats beendet. Mit jeder Runde haben Iran und Hisbollah nichts als Tod und Elend über das libanesische Volk gebracht. Dies darf sich nicht wiederholen. Israel ist den USA und denjenigen, die an der Ausarbeitung des Waffenstillstandes mitgewirkt haben, dankbar, aber der nächste Schritt liegt bei der internationalen Gemeinschaft. Im Interesse sowohl der Israelis als auch der Libanesen muss die Souveränität des Libanon wiederhergestellt und der Einfluss der Hisbollah beseitigt werden.

Für Israel ist die Sicherheit nicht verhandelbar. Wir behalten uns das Recht vor, gegen jede Bedrohung vorzugehen, und wir werden eine Rückkehr zur Realität vor dem 7. Oktober nicht akzeptieren. Die Hisbollah darf nicht in den Südlibanon zurückkehren, und Israel wird nicht zulassen, dass ihre militärischen Kapazitäten, insbesondere ihre Raketenbestände, wieder aufgebaut werden.

Dies ist nicht nur ein Sieg für Israel, sondern auch für das libanesische Volk und für den gesamten Nahen Osten. Diese Chance darf nicht vertan werden. Die internationale Gemeinschaft muss jetzt handeln, denn davon hängen die Zukunft des Libanons und die Stabilität der gesamten Region ab.

David Roet ist Botschafter des Staates Israel in Österreich