Meinung

Die richtige Medizin

Jährlich treten mehr als 15.000 junge Menschen zur Studieneingangsprüfung für Medizin an. Rund 13.500 davon bleiben am Ende des Tages enttäuscht und frustriert zurück. Denn nur an die 1.800 Interessierte erhalten die Chance zum Studieren. Dem großen Rest bleibt nur die Hoffnung auf nächstes Jahr. Oder sie entscheiden sich für eine andere Fachrichtung. Dabei wäre der Bedarf an Ärzten groß.

Lesen Sie mehr: MedAT und geplatzte Träume: Wenn der Karriereweg versperrt bleibt

Landesweit fehlen Hunderte Fach- und Allgemeinmediziner, in Spitälern verschlechtert sich die Lage spürbar. Pensionierungen in der Ärzteschaft, weniger Kassen- und mehr Privatpraxen sowie die steigende Bevölkerungszahl verschärfen die Situation weiter.

Und nicht wenige, die mit dem Studium beginnen, entscheiden sich später zum Abbruch oder wechseln nach der Ausbildung ins Ausland (etwa deutsche Studenten).

Schon klar: Die heimischen Universitäten haben nicht die Kapazität für 15.000 angehende Mediziner im Jahr. Die aktuelle Situation ist aber jedenfalls unbefriedigend – sowohl für die gescheiterten Bewerber als auch für die österreichische Bevölkerung, die sich eine gute medizinische Versorgung verdient hat, nicht zuletzt, weil sie entsprechend hohe Sozialversicherungsbeiträge abführt. Mehr Geld für mehr Studienplätze wäre eine richtige Medizin für das Gesundheitswesen.

Alle Inhalte anzeigen