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Wien durch die Polaroid-Kamera entdecken

Fotografieren mit der Polaroid-Kamera funktioniert nach dem Kaffeekapsel-Prinzip.

Caroline Kaltenreiner
über den Polawalk

Motto-Städte-Touren liegen im Trend. In Hamburg kann man eine Beatles-Tour buchen, in London gibt's einen Mord-und-Mysterien-Rundgang und in Venedig kann man bei einer Fototour bei Sonnenuntergang teilnehmen.

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Auch Wien hat etwas sehr Spezielles zu bieten, wenn der "Polawalk" auch eher Foto-Spaziergang ist, denn Städtetour, Informationen zu Sehenswürdigkeiten gibt's keine. Dafür lernt man die Grundlagen der Polaroid-Fotografie und erstellt sich sein Souvenir gleich selbst. "Klassische Städteführungen dürfen wir nicht veranstalten, weil wir keine geprüften Guides sind, allerdings hat uns die Erfahrung gezeigt, dass die Suche nach dem perfekten Motiv und das hantieren mit den Polaroid-Kameras ohnehin alle Aufmerksamkeit in Anspruch nimmt", erzählt Gilbert Lechner, der gemeinsam mit Thomas Preyer seit April 2013 die einzige Polaroid-Städte-Tour der Welt veranstaltet.

Wien in acht Bildern

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Der Ablauf ist simpel. Einen Termin bucht man über die Websitepolawalk.com, um sich zur verabredeten Zeit auf den Stufen der Karlskirche zu treffen. Dort gibt es eine kurze Einführung in die Polaroidfotografie. Jeder Teilnehmer bekommt eine Leihkamera und einen Testfilm, um herum zu probieren und einmal abdrücken zu können, ohne ein wertvolles Sofortbild zu "verschwenden". Und wertvoll ist es allemal, denn hier gilt das Kaffeekapsel-Prinzip: Die Kamera bekommt man recht günstig, auf einem Fotoflohmarkt sogar um fünf Euro, aber ein Film mit acht Bildern kostet 20 Euro.

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Dann geht's los und die "echten" Filme werden ausgeteilt. Dabei handelt es sich um die "The Impossible Project"-Filme, denn die originalen Polaroid-Filme werden nicht mehr produziert. Gilbert zeigt auf einem Plan die Route, die vom Karlsplatz zur Votivkirche führt. Schnell wird klar: Acht Fotos auf dem Weg unterzubringen ist nicht gerade leicht. Ständig wird man von Fragen geplagt: Ist dieses Motiv es wert? Riskiere ich die Lichtverhältnisse? Und was, wenn ich das letzte Foto verschossen habe und dann das beste Motiv kommt? Es herrscht also Spannung vom ersten Augenblick an und die Spannung bleibt erhalten, denn kommt das Foto aus der Kamera, dauert es noch 20 Minuten, bis man tatsächlich ein Ergebnis erahnen kann. Es ist aber wirklich schön mit den Ergebnissen in der Tasche nach Hause zu gehen.

Das Standard Ticket für 49 Euro beinhaltet eine Leihkamera und einen Film von "The Impossible Project" im Wert von 20 EUR. Zusätzliche Filme können bei der Buchung als Add-on oder während der Tour gekauft werden.

Skurrile Städte-Touren

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