Türkische Behörden nahmen 137 mutmaßliche Gülen-Anhänger fest
Türkische Behörden haben die Festnahme von 214 mutmaßlichen Mitgliedern der Gülen-Bewegung in der Türkei sowie in Nordzypern angeordnet. 137 der Verdächtigen seien bereits festgenommen worden, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu am Dienstag. Neben aktiven und ehemaligen Soldaten seien darunter auch Militärschüler, die nach dem Putschversuch 2016 der Militärschule verwiesen worden seien.
Am Abend des 15. Juli 2016 hatten Teile des Militärs gegen die Regierung des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan geputscht. Es gab mehr als 250 Todesopfer, mehr als 2.000 Menschen wurden verletzt.
Zehntausende Verhaftungen seit 2016
Die türkische Führung macht den in den USA lebenden islamischen Prediger Fethullah Gülen und seine Anhänger für den Umsturzversuch vor fünf Jahren verantwortlich. Die Behörden gehen seitdem gegen dessen mutmaßliche Anhänger, aber auch gegen Oppositionelle vor.
Nach dem Putschversuch wurden Zehntausende verhaftet. Mehr als 100.000 Staatsbedienstete wurden von Erdoğan per Dekret entlassen. Allein mehr als 23.000 Mitarbeiter der Streitkräfte wurden nach offiziellen Angaben des Dienstes enthoben.