Auch Kroatien will Syrern kein Asyl mehr gewähren
Kroatien ist das nächste in der Reihe der europäischen Länder, die Flüchtenden aus Syrien kein Asyl mehr gewähren wollen - zumindest vorübergehend.
Eine entsprechende Entscheidung der kroatischen Regierung bestätigte am Montagabend Innenminister Davor Božinović.
Božinović: Eine Rückkehr der Syrer "liegt im Interesse aller"
"Das Innenministerium hat seine dafür zuständigen Behörden angewiesen, die Asylanträge für syrische Staatsbürger zu diesem Zeitpunkt vorübergehend auszusetzen - bis eine Entscheidung auf der Ebene der Europäischen Union getroffen wird", erklärte Božinović gegenüber Journalisten.
Der Innenminister des Landes an der Adriaküste sagte, dass es nun eine Hoffnung auf mehr Heimkehrende gebe. "Die Syrer sind vor einem unterdrückerischen Regime geflohen, einem Regime, das sein eigenes Volk getötet hat, einem Regime, das auch chemische Waffen gegen seine eigenen Bürger eingesetzt hat. Dieses Regime existiert nach mehr als einem halben Jahrhundert der Herrschaft der Assad-Dynastie nicht mehr. Wir alle hoffen jetzt, dass die Situation in Syrien den Syrern die Rückkehr in ihr Land ermöglicht", sagte Božinović und stellte klar: "Das, würde ich sagen, liegt im Interesse aller."
Europa hat es Kroaten vorgemacht
Zuvor hatte u.a. Österreich sämtliche Asylverfahren von Syrern vorerst ausgesetzt, wie das Innenministerium (BMI) bekannt gab. Es handle sich um 7.300 offene Verfahren, auch der Familiennachzug sei vorerst gestoppt worden.
Auch die deutsche, schwedische, dänische, norwegische, belgische, italienische, aber auch britische Regierung beschlossen, die Asylanträge für syrische Staatsbürger auszusetzen.