Jedes zweite Kind hat seit Kriegsbeginn die Ukraine verlassen
Seit dem Kriegsbeginn vor einem Monat in der Ukraine hat laut UNICEF jedes zweite Kind sein Zuhause verlassen. Das gab UNICEF-Sprecher James Elder in einem Gespräch mit dem US-Sender CNN bekannt. "Das ist überwältigend. Es handelt sich um eine Situation, die Kinder zuvor nicht gesehen haben, sie ist nicht in ihrer lebhaften Erinnerung. Daher ist es für die fast unmöglich, damit umzugehen", versuchte Elder die Gefühlslage der Kinder in der Ukraine zu beschreiben.
"Der Krieg hat zu einer der schnellsten Massenvertreibungen von Kindern seit dem Zweiten Weltkrieg geführt", fügte UNICEF-Exekutivdirektorin Catherine Russell hinzu. Diese könnte gravierende Folgen für die nachkommenden Generationen haben, stellte sie fest.
Hauptleidtragende
Täglich würden Mädchen und Jungen verwundet oder getötet, "jede Sekunde flieht ein Kind", sagte auch der deutsche UNICEF-Geschäftsführer Christian Schneider der Augsburger Allgemeinen. Mehr als 1,5 Millionen Kinder seien bereits in Nachbarländer geflohen, während unzählige in den umkämpften Städten um ihr Leben fürchteten.
"Die Kinder sind erschöpft, viele stehen unter Schock und sind traumatisiert." Der Krieg sei eine Katastrophe für die Kinder. "Es wird schon jetzt Jahre dauern, um die tiefen Wunden in den Seelen der Kinder aufzuarbeiten", erklärte Schneider. Sie seien die Hauptleidtragenden dieses Krieges.