Albanien, Serbien, Nordmazedonien besiegeln freien Arbeitsmarktzugang
Albanien, Serbien und Nordmazedonien haben sich auf einen freien Zugang ihrer Bürger zum Arbeitsmarkt der drei Westbalkanländer geeinigt. Ein entsprechendes Abkommen unterzeichneten die Ministerpräsidenten Albaniens und Nordmazedoniens, Edi Rama und Zoran Zaev, sowie der serbische Präsident Aleksandar Vučić am Dienstag in der albanischen Hauptstadt Tirana, wie die staatliche Nachrichtenagentur ATA berichtete.
Die drei Länder hatten im Oktober 2019 eine Kooperation beschlossen. Der sogenannte "Mini-Schengen-Raum" wurde später in "Open Balkan" umgetauft. Damals waren auch Bosnien-Herzegowina, Montenegro und Kosovo aufgerufen, sich der Initiative anzuschließen, die ihren Bürgern grenzüberschreitendes Reisen in der Region nur mit einem Personaldokument ermöglichen soll. Außerdem umfasste die Vereinbarung den freien Verkehr von Waren und Dienstleistungen in der Region sowie den freien Zugang von Bürgern der drei Staaten zu den Arbeitsmärkten. Eine dritte Vereinbarung soll eine verstärkte Zusammenarbeit im Falle von Naturkatastrophen sicherstellen.
Skeptische Nachbarn
Bosnien, Montenegro und der Kosovo sehen die Plattform skeptisch. Der EU-Beauftragte für den Westbalkan, Miroslav Lajčák, sagte heuer beim Europäischen Forum Alpbach, dass Regionale Kooperationsplattformen wie "Open Balkan" das klare Ziel haben müssten, europäische Standards in der Region zu verbessern. "Wir müssen eine Konkurrenz vermeiden."
Die Westbalkan-Länder wollen Mitglieder der EU werden. Serbien verhandelt seit 2014 über einen EU-Beitritt. Albanien und Nordmazedonien warten auf den Beginn von Beitrittsgesprächen, der ihnen von der EU prinzipiell zugesagt wurde.