Sommersonnenwende: die kürzeste Nacht des Jahres
Die Zeit der Sommersonnenwende markiert einen Wendepunkt im Jahr. Traditionell ist diese mit Feuer- und Lichtbräuchen verbunden. Denn das Feuer ist ein Symbol für die Sonne und wurde in der Nacht vor dem Johannistag, am 24. Juni angezündet. Jugendgruppen und Vereine verlegten den Brauch auf die Nacht zum 21. Juni
Bräuche rund um das Johannisfeuer
Dem Volksglauben nach zu urteilen, sollte das Johannisfeuer böse Dämonen, die Krankheiten bringen, Viehschäden und misswüchsige Kinder abwehren. Innerhalb der Familie oder auch der Dorfgemeinschaft wurde das Feuer abgebrannt. Das dafür benötigte Holz wurde von der Dorfjugend mit Heichesprüchen erbettelt, wenn man dieses beisammen hatte, wurde der Holzstoß errichtet. Dieser bestand aus alten Besen, leeren Pech- und Teerfässchen, Palm-, Maibaum- und Fronleichnamsstauden.
In den Holzstoß wurden zwei Strohpuppen - der „Sonnwendhansl“ und die „Gretel“ gesteckt. Beim Entzünden des Feuers wurde gebetet und gesungen. Junge Paare sprangen anschließend in das Feuer - dies war mit einem Liebes- und Hochzeitsorakel verbunden. Vor Mitternacht musste das Feuer dann verlassen werden, denn nach dem Volksglauben sprangen dann Teufel und Hexen darüber.
Am Hallstätter und am Attersee wurden aus Hobelspänen, Pech- und Scheiterholz Sonnwendfeuer auch auf Flößen entzündet.
Leuchtende Hänge und stolze Bergfeurer: Sonnwende in der Tiroler Zugspitz Arena am 22. Juni
Mit leuchtenden Bergfeuern wird in der Tiroler Zugspitz-Arena am 19. Juni die kürzeste Nacht des Jahres gefeiert. Dort sorgen über 200 Sonnwendfeuer für ein Spektakel der besonderen Art. In langjähriger Familientradition wird mehrere Monate lang daran gearbeitet, dass die Hänge erleuchtet sind und das Spektakel seinen Lauf nehmen kann.
Die Feuer gehören mittlerweile sogar zum immateriellen Kulturerbe der UNESCO. Denn statt nur ein Feuer anzuzünden, kreieren die Bergfeurer in der Tiroler Zugspitz Arena echte Kunstwerke aus Flammen, die von christlichen Symbolen über Motive von Alpentieren bis hin zu Comicfiguren reichen.
Termin: 18.06.2021
Beginn: 21:30 Uhr
Dauer: ca. 2 Stunden
Sonnwendfeier in der Wachau am 22. Juni
Die kürzeste Nacht des Jahres am Wachauufer zu verbringen, ist schon etwas ganz Besonders. Wenn die Ufer an der Donau sich in ein brennendes Lichtermeer verwandeln, beginnt das farbenprächtige Spektakel. In den Orten an der Donau werden Feuer entzündet, während auf dem Donaustrom Lichter treiben - ein Erlebnis der Extraklasse, das heuer am 22. Juni stattfindet.
Die Schifffahrt zur Sommersonnenwnede in der Wachau ist unter normalen Umständen ein - sowohl bei Touristen als auch bei Einheimischen - beliebtes Spektakel. Auch heuer können Sommersonnwend-Themenschifffahrten stattfinden, nämlich an Bord der MS Admiral Tegetthoff; an Bord der MS Kaiserin Elisabeth und an Bord der MS Wachau. Die Themenschifffahrten zu den Sonnwendfeiern finden traditionell am Samstag vor der Sommersonnenwende statt - in diesem Jahr ist das der 22. Juni.