Lust auf oesterreich

Feigen – Früchte aus dem Garten Eden

Laut Altem Testament war der Feigenbaum im Garten Eden zu finden und in der Antike waren Feigen Heilmittel und Kraftnahrung für Pilger und Soldaten. Getrocknete Feigen sind bei uns beliebt im Winter und ergänzen das heimische Obstangebot. Aber jetzt ist Sommer und frisch schmecken diese Früchte himmlisch...

Die begehrte Frucht

Die Essfeige Ficus carica stammt aus Kleinasien und wurde schon im Altertum im ganzen Mittelmeerraum kultiviert. Feigenbäume bevorzugen sonnige, heiße Standorte und sind sehr dürreresistent. Feigen im Supermarkt kommen vorwiegend aus der Türkei, Griechenland, Portugal und Spanien. Aber auch in Österreich gedeihen die leckeren Energiebomben aus dem Orient, vereinzelt finden wir Feigenbäume am Neusiedlersee, an der steirischen Weinstraße und am Kaiserstuhl oder in Gärten, auf Balkonen. Bio-Feigen in Wien gibt es vom Feigenhof.

Der kleine und knorrige Feigenbaum gehört botanisch zur Pflanzenfamilie der Maulbeerbaumgewächse (Moraceae). Die Bäume können ein Alter von über 100 Jahren erreichen und sie sind ideale Biopflanzen. Normalerweise werden weder Dünger noch Pflanzenschutzmittel eingesetzt, da Dünger lediglich das Wachstum der Zweige anregt, aber die Anzahl der Früchte gleich bleibt. Auch Pflanzenschutzmittel erübrigen sich. Ein Feigenbaum ist nämlich gegen die meisten Pilzkrankheiten und Insekten von Natur aus resistent. Die Früchte des Feigenbaumes haben je nach Sorte eine grüne, gelbe oder dunkelviolette Schale. Das Fruchtfleisch ist weiß bis violett, weich und saftig und umschließt viele kleine Samen, die beim Verzehr ein nussiges Mundgefühl erzeugen.  

Feigen machen gute Laun„Gute Laune Hormon“ Serotonine

In den Früchten steckt viel Tryptophan – daraus wird im Gehirn das . Außerdem sind die Früchte ein erstklassiger Energiespender, honigsüß und voller Nährstoffe: Kalium, Kalzium, Magnesium, Eiweiß, Zink, Selen und B-Vitamine. Frische Feigen haben erfreulicherweise wenige Kalorien, in 100g stecken ca. 60 kcal. Feigen werden auch in getrockneter Form im Handel angeboten, wobei sie bei gleichem Gewicht etwa sechsmal soviel Energie wie frische Feigen haben. Durch die Trocknung konzentrieren sich aber auch Nährstoffe, sodass Trockenfeigen eine sehr gute Kaliumquelle sind. Außerdem enthalten sie Pektin, das den Körper beim Cholesterinabbau unterstützt.

Ernte, Verarbeitung und Lagerung

Während der Erntezeit muss jeder Feigenbaum alle zwei Tage abgeerntet werden, denn die Reifung der Früchte verteilt sich über mehrere Wochen. Frische Feigen sind aufgrund ihrer dünnen Außenhaut leicht verletzlich und bei Raumtemperatur nur bedingt haltbar. Die Ernte ist sehr arbeitsintensiv und mühsam. Damit sie den Transport überstehen, werden die Früchte in Kisten mit Eierkarton-ähnlichen Einsätzen aus Kunststoff gelegt. Die Pflücker müssen Gummihandschuhe tragen, denn der von der Feige abgegebene Latexsaft wirkt auf die Haut irritierend, im Extremfall sogar allergieauslösend.

Seit jeher werden Feigen frisch, getrocknet oder geröstet verspeist. Trocknen ist die älteste Methode, diese feinen Früchte haltbar zu machen. Sie wurde entdeckt, als man feststellte, dass Feigen, die länger auf dem Baum hängen gelassen wurden, nicht nur genießbar waren, sondern sogar besonders gut schmeckten. Zerkleinerte, geröstete Feigen werden übrigens auch in unseren Breiten nach wie vor als Kaffee-Ersatz oder Kaffee-Zusatz verwendet (Feigenkaffee).

Köstliche Feigen richtig auswählen

Was als „Naturalfeigen“ auf den Markt kommt, wird nach der Trocknung mit Methylbromid begast (gegen Milben) und verpackt. Vor dem Verpacken werden sie sorgfältig am Fließband unter UV-Licht auf Aflatoxinbefall (Schimmel) überprüft und verlesen. Bei Bio-Feigen werden die Früchte nicht mit Methylbromid begast, sondern zur Abtötung von Ungeziefer schockgefrostet was potentiell vorhandene Eier unschädlich macht. Ohne eine Behandlung gegen Parasiten dürfen Feigen nicht nach Österreich oder Deutschland eingeführt werden.

Bei unsachgemäßer Lagerung können Feigen schimmeln, gären und einen unangenehmen Geschmack annehmen. Daher sollten Sie beim Kauf darauf achten, dass getrocknete Feigen angenehm duften und möglichst weich sind.  Außerdem sollten sie nicht zu alt sein, was Sie an der Konsistenz erkennen können. Jüngere Ware ist außen nicht verzuckert und schmeckt deutlich saftiger und aromatischer als jene des Vorjahres. Zu finden sind solche Feigen am ehesten in Geschäften mit großem Warenumsatz.

Hochwertige frische Feigen haben eine feine, zarte Haut und sind groß, weich und saftig. Sie sollten möglichst schwer sein und feste Stiele haben. Nicht empfehlenswert sind aufgeweichte, beschädigte oder säuerlich riechende Früchte, da sie wahrscheinlich überreif sind.  Frische Feigen sind sehr leicht verderblich. Im Kühlschrank kann man sie ein bis zwei Tage, am besten nebeneinander liegend, aufbewahren. Getrocknete Feigen sollte man gut verschlossen, kühl und trocken aufbewahren.

Kochen mit Feigen

 

Frische Feigen kann man als kleine Mahlzeit zwischendurch essen. Die Früchte werde der Länge nach aufgeschnitten und ausgelöffelt. Sie schmecken aber auch hervorragend zu Obstsalaten oder Vorspeisen mit Käse, Schinken oder Salami. Man kann Feigen kochen und zu Kompott oder Marmelade verarbeiten. Sie passen weiters zu würzigen Speisen und zu Geflügel oder Wild. Bei den meisten Gerichten kann man Feigen als Ersatz für Dörrzwetschken verwenden.

Zutaten für 2 Portionen:

  • 6 frische Feigen
  • 1 EL Butter
  • 1 EL Cognac
  • 2 EL Schlagobers
  • 2 TL Vanillezucker
  • 2 EL geriebene Haselnüsse
  • 2 EL geriebene Mandeln
  • 1 EL gehackte Pistazien

Zubereitung:

  1. Backofen auf 200 Grad vorheizen. Feigen waschen, trocknen und die Stielansätze abschneiden.
  2. Über Kreuz einschneiden, sodass der Boden noch zusammenhängt. Eine Auflaufform mit Butter ausstreichen und Feigen in die Auflaufform setzen.
  3. Cognac mit Schlagobers und Vanillezucker verrühren, die geriebenen Nüsse und Mandeln unterheben und zu einer geschmeidigen Masse verrühren'. In jede Feige einen TL der Nusscreme geben und mit den gehackten Pistazien bestreuen.
  4. Die Feigen auf mittlerer Schiene ca. 10 Minuten überbacken und servieren.
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Zutaten für ca. 35 Stück:

  • 130 g geschälte Mandeln
  • 500 g getrocknete Feigen
  • 2-3 EL Rum
  • etwas Butter zum Formen
  • Papierkapseln

Zubereitung:

  1. Die Mandeln in einer beschichteten Pfanne ohne Fett oder im Backrohr hellbraun rösten.
  2. Die Hälfte der Mandeln im Thermomix bei Stufe 8 für 7 Sekunden fein hacken und umfüllen.
  3. Die Feigen von den Stielen befreien und mit dem Rum im Thermomix 15 Sekunden bei Stufe 10 fein hacken.
  4. Die Hände mit etwas Butter einfetten und aus der Masse kleine Kugeln formen, dabei in jede Kugel eine Mandel drücken, sodass sie von der Feigenmasse umschlossen ist.
  5. Die fertigen Kugeln in den gehackten Mandeln wälzen, bis sie vollständig bedeckt sind. Kugeln in Papierkapseln legen und trocknen lassen.