Der Frühling treibt es bunt: Die schönsten Frühlingsblüher
Von Ute Brühl
Die Krokusse waren einer der ersten Vorboten. Tulpen und Narzissen haben sich auch schon aus dem Boden gewagt und zeigen: Der Winter ist vorbei, der Frühling ist endlich da. Doch nicht in jedem Garten blüht es derzeit farbenfroh. Wer im Herbst keine Zwiebeln gesetzt hat, der muss sich anderweitig behelfen, wenn er etwas Farbe in den tristen Alltag bringen will.
Die Floristin Katharina Gabesam-Rasner, die in Pottenstein in Niederösterreich eine Gärtnerei betreibt, weiß wie: „In den Gärtnereien gibt es derzeit viele Frühjahrsblüher, die man zu einem bunten Arrangement für den Balkon oder auch fürs Wohnzimmer gestalten kann – im Angebot finden sich Primeln, Traubenhyazinthen, Narzissen oder Tulpen. Auch Stiefmütterchen oder Ranunkel erleben ein Revival. Beide sind zum Teil winterhart.“ Bei den Stiefmütterchen sind es die Sorten mit kleinen Blüten, die auch bei einem jüngeren Publikum beliebt sind.
Dass es viele Frühjahrsblüher in unterschiedlichen Farben gibt, freut Gabesam-Rasner besonders – die Ranunkeln gibt es etwa in den Farben Gelb, Rosa, Orange oder Lila, verschiedene Schattierungen verleihen ihnen ihren besonderen Reiz. „Wenn alles so bunt ist, ist das für mich der pure Frühling. Sobald ich derzeit durch eines meiner Glashäuser gehe, geht mir richtig das Herz auf, wenn ich diese Farbenpracht sehe. Das ist Balsam für die Seele.“ Und einen solchen Balsam kann derzeit wohl jeder brauchen.
Das Beste dabei: Wenn man die Frühjahrsblüher richtig pflegt, hat man jahrelang Freude an ihnen. „Die Primeln sind zum Beispiel sehr unproblematisch. Die kann man jetzt im März aussetzen, sodass sie immer wieder kommen – dann allerdings nur in ihrer Ursprungsfarbe gelb.“
Locker machen
Damit sie gedeihen, sollte der Boden locker sein. Ist er zu fest, bringt man etwas Sand und Humus ein. „Da die Pflanzen aus dem Glashaus kommen, sollte man sie zuerst akklimatisieren, bevor man sie ins Freie setzt.“ Das Gleiche gilt, wenn man sie für einige Zeit im warmen Wohnzimmer hatte. Also: Zuerst ins kühle Vorzimmer und dann ins Freie und bei Nachtfrost mit einem Vlies abdecken. Wer dann auch noch regelmäßig gelbe Blätter und abgestorbene Blüten entfernt, macht sich und den Blumen eine große Freude, weil die Blüten so die Kraft haben wiederzukommen. Bevor man Zwiebelgewächse wie Märzenbecher oder Tulpen aussetzt, schneidet man sie nach dem Verblühen weit unten ab.
Übrigens: All die Frühjahrsblüher kann man wunderbar mischen und in einen Topf setzen: „Achten Sie dabei auf die Drainage. Hat das Pflanzgefäß kein Loch, das ich mit einer umgedrehten Tonscheibe abdecke, bedecke in den Boden mit Steinen oder Blähton, lege ein Vlies darauf und obendrauf kommt die Erde“, weiß die Gärtnereimeisterin. Zwiebelgewächse benötigen allerdings nicht so viel Wasser wie etwa Primeln oder Stiefmütterchen – hier gilt es ein Mittelmaß zu finden.
Auch der Standort ist entscheidend: Weil die Sonne noch nicht ganz so intensiv ist, sollte der eher sonnig sein. Die längste Freude bereiten übrigens die Stiefmütterchen, die bis Ende Mai oder Anfang Juni blühen, besonders wenn sie sie an einem halbschattigen Standort ausgepflanzt wurden – die Oma wusste eben, warum sie diese Blumen so liebte.
Nicht nur in Rabatten oder Blumentöpfen machen viele Frühjahrsblüher uns Freude. Besonders die Tulpen stehen als Schnittblume derzeit hoch im Kurs. Doch es wäre all zu schade, wenn sie allzu schnell die Köpfe hängen lassen.
Deshalb sollte man schon beim Kauf darauf achten, dass man nur Tulpen nur mit geschlossenen Blüten, die sich hart anfühlen, mit nach Hause bringt.
Sind die Tulpenknospen weich und kraftlos, handelt es sich in der Regel um mindere Ware. Scheuen Sie sich auch nicht vor grünen Knospen. Tulpen wachsen nämlich auch in der Vase weiter, wo sie ihre Farbe zusehends bis zur Blüte entfalten.
Übel nehmen es die Blumen, wenn man sie in kaltes Wasser stellt, weshalb man nur abgestandenes bzw. lauwarmes Wasser verwenden sollte. Kaltes Wasser ist zu sauerstoffreich, was die Alterung Ihrer Blumen beschleunigt. Die Tulpen danken es Ihnen auch, wenn Sie sie anschneiden, bevor Sie sie in die Vase geben. Ein täglicher Nachschnitt ist aber nicht mehr notwendig. Allerdings ist die Tulpe äußerst durstig, weshalb man immer darauf achten sollten, dass ausreichend Wasser in der Vase ist.
Wer dann noch einen nicht zu warmen Standort wählt, hat sicher lange Freude an dem Strauß.